Nestroy-Intendant Gruber zur Subventionsdrohung der FPÖ

Nestroy-Intendant Gruber zur Subventionsdrohung der FPÖ
Der Intendant der Nestroy-Spiele, Peter Gruber, sieht in Drohung eines FPÖ-Gemeinderates Zeichen einer schleichenden Zensur.

Peter Gruber ist seit 46 Jahren Intendant der Nestroy-Spiele in Schwechat. Der politische Wirbel rund um das heurige Stück „Zu ebener Erde und erster Stock“ ist für ihn aber komplettes Neuland. Nach der Generalprobe beschwerte sich der Schwechater FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Zistler über jene Couplets, die gegen die türkis-blaue Bundesregierung gerichtet waren. Er forderte eine Entschuldigung und drohte, künftig gegen die Subvention für die Nestroy-Spiele zu stimmen.

Im KURIER-Talk der Reihe „Warum eigentlich?“ ging Peter Gruber auf diesen Konflikt ein. Er habe in all den Jahren immer wieder kritische Stoffe einfließen lassen, aber erstmals wäre mit Subventionsentzug gedroht worde. Gruber: „Ich habe immer Regierende kritisiert, weil das aus der Tradition des Volkstheaters kommt. Wobei mir egal war, wer an der Regierung war.“ Selbst in der Nestroy-Zeit, in der es Zensur gab, seien solche Strophen gesungen worden. Gruber: „Warum sollte ich mich da entschuldigen?“

Bemerkenswert findet er, dass sich bis auf die Grünen keine andere Partei dazu wirklich gerührt hätte. Erfreut ist er, dass es von einer Reihe von Intendanten eine Solidaritätserklärung gibt. Warum er zur Vorsicht mahnt: „Ich möchte nicht, dass es so wird wie in Ungarn, wo Kollegen vom Theater nicht mehr arbeiten dürfen. Ich möchte diese Anzeichen einer schleichenden Zensur nicht akzeptieren.“

"Warum eigentlich, Herr Gruber?"

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