Nervenkrieg um die Heeresforste

Nervenkrieg um die Heeresforste
Minister Darabos hat mit der Bauern-Klage keine Freude. Er will die Ausgliederungspläne kommende Woche präsentieren.

Der Konflikt um die Zukunft des Truppenübungsplatzes Allentsteig wird offenbar zum Nervenkrieg. Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) bezeichnet die angedrohte Klage der Landwirte auf Rückgabe des einst enteigneten Ackerlands als "eigenartigen Vorstoß" und will sich von diesem Druck nicht beirren lassen. Unterdessen lässt die Austria Presse Agentur APA die Gerüchteküche brodeln und rückt die "lukrative Jagd" und den nö. Landesjagdverband  in das Zentrum der Debatte.

Wie berichtet, liegen mehr als 200  Landwirte und 50 Heeresbedienstete seit Wochen im Clinch mit  Minister Darabos, weil er wohl vorhat, die Heeresforstverwaltung  in Allentsteig aufzulösen und die gesamte Bewirtschaftung des  16000 Hektar großen  Militärgebiets in die Hände der Bundesforste zu legen. Das könnte schwerwiegende Einschnitte für die Bauern bedeuten: Sie befürchten eine "zweite Enteignung" oder eine "unverschämte Anhebung der Pachtpreise". Daher drohen die Landwirte mit einer Klage gegen die Republik und fordern darin die Restitution der enteigneten  Äcker.

Das gefällt Verteidigungsminister Darabos überhaupt nicht und er findet harte Worte. Er habe kein Verständnis für den Plan der Bauern.  Zudem habe die Restitutionsklage nichts mit den Heeresforsten zu tun. Eine Vermischung mit den Ausgliederungsplänen hieße, "Äpfel mit Birnen" zu vergleichen.

Darabos kündigte an, dass voraussichtlich  nächste Woche ein entsprechendes Konzept vorliegen werde. Derzeit sei man "in der Endphase der Planungen", betonte der Minister.

Jagdpacht

Was in Zukunft mit der Jagdpacht am Truppenübungsplatz  passiert, will die APA schon jetzt wissen und berichtet von Gerüchten. Ihren Angaben zufolge sollen die Bundesforste mit dem nö. Landesjagdverband "über die Verpachtung der lukrativen Jagd bereits im Einvernehmen sein".

Doch der nö. Landesjagdverband bestreitet,  Gespräche über die Jagd  am TÜPL Allentsteig geführt zu haben. Der Verband habe  keine Verhandlungen oder Vertragsanbahnungen getätigt. Es sei nicht die Absicht und  nicht die Aufgabe des Landesjagdverbands, eine Jagd zu pachten, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

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