Naturschutz kontra Ökoenergie
Es ist natürlich eine Frage der Raumordnung. Wenn die Entwicklung so weiter geht, besteht die Gefahr, dass wir (der Nationalpark Donauauen, Anm.) zu einer Insel werden.“ Mit gemischten Gefühlen verfolgt Nationalpark-Direktor Carl Manzano die Aktivitäten der Windkraftunternehmen „ImWind“ und der „RENERGIE“. Diese beiden Firmen wollen, wie berichtet, in Andlersdorf bis zu zehn und im benachbarten Orth/Donau bis zu neun Windkraftanlagen aufstellen. Manzano: „Wir bestehen darauf, dass die einzelnen Anlagen einen Mindestabstand von zwei Kilometer zum Nationalpark haben.“ Als Bürger der Region hat Manzano aber auch noch eine Privatmeinung zu den Projekten: „Man sollte wenigsten in einigen Teilen des Marchfeldes das Landschaftsbild erhalten. Auch aus touristischen Überlegungen.“
Josef Plank, Geschäftsführer der RENERGIE, betont im Gespräch mit dem KURIER, dass ihm die Anliegen der Nationalparkverwaltung „wichtig“ sind: „Es ist halt nur so, dass das Marchfeld, was die Windnutzung betrifft, eine interessante Region ist. Die Tage, an denen dort kein Wind bläst, kann man an den Fingern abzählen.“
Thomas Huemer, Geschäftsführender Gesellschafter der ImWind Elements GmbH, rechnet nicht damit, dass alle angepeilten Anlagen auch errichtet werden dürfen: „Umfangreiche Voruntersuchungen und ein strenges Behördenverfahren erwarten uns.“ Angesprochen darauf, dass man im Burgenland im Gegensatz zu NÖ im Wege der Raumordnung festgelegt habe, wo Windkraftwerke errichtet werden dürfen und wo nicht, sagt Huemer: „Stimmt. Ein derartiger Masterplan fehlt in NÖ. Aber nur in NÖ wurde per Gesetz ein Mindestabstand von 1200 Meter festgelegt, den Windkraftanlagen zu Wohngebieten haben müssen. Und dazu kommen zahlreiche Natura-2000-Gebiete, die ebenfalls die Errichtung von Windrädern ausschließen.“
Landwirt Rudolf Radl aus Franzensdorf, der, wie berichtet, als Mitstreiter BirdLife, den WWF und den Umweltdachverband gewinnen konnte, will verhindern, dass die Vogelschutzgebiete im Marchfeld durch diese Windparks vom Nationalpark getrennt werden.
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