Nachwuchs dringend gesucht: Heer braucht 2000 Soldaten mehr
Mit ihren Gewehren im Anschlag stürmen sie heran, feuern auf eine Stellung, in der sich der Feinddarsteller verschanzt hat. Plötzlich ein ohrenbetäubendes Knattern. Ein Leopard-Panzer rast um die Kurve, die Ketten quietschen, er stellt sich quer. Die Soldaten gehen hinter ihm in Deckung, noch mehr Schüsse fallen. Sekunden später ist der Spuk vorüber, die Rekruten bekommen ein paar Minuten zum Durchschnaufen, bis die Übung wiederholt wird.
Das Bundesheer will an diesem kaltem Morgen in der Ostarrichi-Kaserne in Amstetten zeigen, was es alles kann. Und auch ganz klar sagen, was man noch alles besser machen will. Schließlich ist Militärkommandant Martin Jawurek auf einer Mission: Er muss bis zum Jahr 2020 die Truppe in Niederösterreich deutlich verstärken. Insgesamt werden 2000 zusätzliche Soldaten gesucht.
Bedrohung
Gleichzeitig erfolgt ein Strukturwandel: Die 3. Panzergrenadierbrigade wurde in das Kommando Schnelle Einsätze umgewandelt, um noch rascher auf terroristische Bedrohungen reagieren zu können. Zudem wird die Militärpolizei verstärkt. Rund 80 Männer und Frauen dieser Einheit werden künftig in der Hesserkaserne in St. Pölten ihren Dienst versehen. Und auch die Miliz soll mit zusätzlichen Kräften verstärkt werden.
Jetzt will man in NÖ die Werbetrommel rühren, um mehr Menschen für das Heer zu begeistern. Dazu sollen junge Menschen in die Kasernen eingeladen werden, um beim Heer schnuppern zu können. Investiert wird aber auch in die Infrastruktur. Unter anderem soll die Stellungskommission in St. Pölten saniert werden, in weiteren Kasernen soll der Mief vergangener Zeiten ebenfalls verschwinden.
"Der Soldatenberuf ist abwechslungsreich und spannend. Jeden Tag steht man vor neuen Herausforderungen", betont Rudolf Halbartschlager, der die Truppe in Amstetten führt. Übrigens: Derzeit steigt man mit 1900 Euro brutto beim Heer ein.
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