Nach Wahl in NÖ: Der Koalitionspoker hat bereits begonnen
So laut die Volkspartei im Wahlkampf aufgetreten ist, so still ist sie nun nach dem vergangenen Sonntag geworden. Zwar war der Verlust der absoluten Mehrheit bereits erwartet worden, dass aber auch die Mehrheit in der Landesregierung weg ist, schmerzt die erfolgsverwöhnte Partei ganz besonders.
Hinter verschlossenen Türen müssen nun etliche Personalentscheidungen getroffen werden. Diese, so heißt es aus dem Umfeld von ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, sollen „zeitnah“ über die Bühne gehen.
Wer den Polit-Poker beherrscht wie kaum ein anderer
Eines steht aber bereits fest: Klubobmann Klaus Schneeberger wird für die ÖVP die Koalitionsverhandlungen führen. Einen entsprechenden Auftrag hat Schneeberger von Mikl-Leitner bereits erhalten.
Damit setzt die Landeshauptfrau auf einen Mann, der den Polit-Poker in Niederösterreich beherrscht wie kaum ein anderer. Schneeberger, 72 Jahre alt, ist bereits seit seiner Jugend politisch aktiv, im Jahr 1975 wurde er in den Gemeinderat von Wiener Neustadt gewählt, seit 2015 ist er dort Bürgermeister.
Eigentlich war Schneeberger bei dieser Wahl gar nicht mehr angetreten, nun kommt auf ihn dennoch eine der wichtigsten Aufgaben zu.
Teams und Themen der Verhandlungen
Ein erstes Abtasten mit den anderen Parteien soll bereits in den kommenden Tagen erfolgen, konkrete Verhandlungen starten nach den Semesterferien. Zuvor müssen noch Themen, Termine und Teams nominiert werden, berichtet ein ÖVP-Insider.
Noch nicht beantworten will die Volkspartei die Frage, welche Landesräte ihre Posten aufgeben müssen. Als Wackelkandidaten gelten Martin Eichtinger (Wohnbau, Arbeit und internationale Beziehungen), auch die Namen Jochen Danninger (Wirtschaft, Tourismus und Sport) und Ludwig Schleritzko (Finanzen, Straßen, Verkehr) sind bereits gefallen. Zudem muss für Schneeberger ein Nachfolger gefunden werden. Im Favoritenkreis befindet sich Parteimanager Bernhard Ebner.
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