Nach Mobbing-Vorwurf: Chef-Gage regt auf

Stadtamt Waidhofen an der Thaya
Oppositionssprecher ärgern sich über den Führungsstil im Gemeindeamt und fordern Aufklärung.

Ihr Arbeitsplatz kann ihre Gesundheit gefährden.“ SPÖ-Stadtrat Franz Pfabigan ist überzeugt, dass für das derzeitige Arbeitsklima im Gemeindeamt in Waidhofen an der Thaya schon fast ein Warnhinweis wie auf einer Zigarettenpackung nötig wäre. Seine Sozialdemokraten, die Grünen, Freiheitlichen und Vertreter der Unabhängigen Bürgerliste – gemeinsam eine Minderheit im Gemeinderat – sind über die jüngsten Vorfälle im Rathaus empört. Auch die Top-Gage des Stadtamtsdirektors regt auf. Sofortige Transparenz und Aufklärung wird gefordert.

Wie berichtet, sorgt ein erneuter Mobbing-Vorwurf im Waidhofner Stadtamt für Aufruhr. Die junge Bedienstete Lisa-Maria Neubauer soll zwangsversetzt worden sein. Sie werde gemobbt, kritisieren die gekündigte Personalvertreterin Monika Steiner – ihr Arbeitsprozess gegen die Gemeinde läuft – und Gewerkschafter Thomas Bauer. Stadtchef Kurt Strohmayer-Dangl und Stadtamtsdirektor Rudolf Polt sehen die Versetzung – gegen Neubauers Willen – als normale, innerbetriebliche Entscheidung.

Pfabigan und Grün-Gemeinderat Martin Litschauer sind verärgert: „Die Stadtführung spielt mit dem Wohle der Mitarbeiter. Das ist inakzeptabel.“ Auch der Freiheitlichen Inge Österreicher und dem Listen-Gemeinderat Herbert Höpfl fehlen das Feingefühl in der Personalpolitik. Die Fraktionsvertreter orten grobe Mängel im Management und kritisieren: „Das Amt wird mit Angst, Macht und Druck geführt.“

Empörung

Gleichzeitig sorgt die Gage des Amtsdirektors Polt für Ärger. 180.700 Euro pro Jahr seien nicht nachvollziehbar. Noch dazu habe Polt drei Stellvertreter: Nicht 12.900, sondern 9500 Euro seien bei seiner Qualifikation realistisch, beurteilt Pfabigan.

FPÖ-Landtagsmandatar Gottfried Waldhäusl dazu: „Hier wird schamlos in öffentliche Kassen gegriffen.“ Bürgermeister Strohmayer-Dangl kontert: „Polt leistet ausgezeichnete Arbeit. Er gibt 100 Prozent und verlangt von jedem Mitarbeiter 100 Prozent.“ Im kritisierten Betrag seien auch Nebenkosten wie Überstunden und Dienstreisen budgetiert, deren Auszahlung noch fraglich sei.

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