Motorsägen-Event bietet Kunst, aus gutem Holz geschnitzt

Geht Alexander Kaufmann seinem Hobby nach, liegt der Geruch von Benzin und Holz in der Luft. Ausgestattet mit Schnittschutzhose, Motorsäge und jeder Menge Fingerspitzengefühl verbringt der Waldviertler zahlreiche Stunden damit, Baumstämme in kunstvolle Figuren zu verwandeln.
Die Begeisterung für das Carven hat den gelernten Zimmerer bereits vor über zehn Jahren gepackt und seither nicht mehr losgelassen. 2019 gründete Kaufmann schließlich offiziellen den Verein „Carving Friends Austria“, mit dem er als Obmann heuer zum dritten Mal das „Waldviertler Carving Event“ auf die Beine stellt.
Von 18. bis 20. Juli können Besucherinnen sowie Besucher am Frauenwieserteich dabei zusehen, wie aus massiven Holzstämmen Schnitt für Schnitt unter anderem ein lebensgroßer Stier, eine Meerjungfrau und der Heilige Florian werden. 23 Schnitzerinnen und Schnitzer aus Österreich, Deutschland, Ecuador sowie Litauern fertigen die Auftragsarbeiten vor Ort an.

Alexander Kaufmann bereits 2011 die Liebe fürs Carven entdeckt.
Die internationale Gruppe habe sich auf Veranstaltungen, via Facebook und teils bei Bewerben in Deutschland kennengelernt, so der Organisator. Mitglieder des Vereins seien auf ähnlichen Wegen miteinander in Kontakt getreten. „Es sind gute Freundschaften entstanden. Wir sind wie eine Familie eigentlich“, so der Obmann. Dass Carving ein Hobby für Jung und Alt sein kann, zeigt die Truppe recht eindrucksvoll: Ihr ältestes Mitglied ist 72 Jahre alt und fertigt nach wie vor Skulpturen an.
Kaufmann selbst habe berufsbedingt eine Affinität zu Holz, jedoch durch Zufall mit dem Schnitzen begonnen: „Dann fängt man halt so klein an, mit Schwammerl und Ähnlichem“, blickt er zurück. Mittlerweile erschafft der Zimmerer jedoch deutlich größerer Werke. „Das meiste sind Auftragsarbeiten“, so Kaufmann. Eines seiner liebsten Projekte: Zwei Fahrmischer für die Firma Transport Beton in Traismauer.
Werke werden verlost
Im Rahmen der Veranstaltung fertigt Kaufmann allerdings keine Auftragsarbeiten an. Nur beim Speed Carving wird der Organisator selbst zur Motorsäge greifen. Am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr entstehen innerhalb von einer dreiviertel Stunde Figuren, die sonntags bei einer Tombola verlost werden. Das Motiv können die Schnitzerinnen und Schnitzer frei wählen.
Häufig handle es sich um Darstellungen, die den Carvern bereits in Fleisch und Blut übergegangen sind: „Den Schnitzer kann man im Normalfall um 12 Uhr nachts aufwecken, der schneidet die Figur runter und legt sich wieder nieder“, so Kaufmann lachend. Welche Skulptur er anfertigt, wisse der Zimmerer noch nicht. Vielleicht einen Engel. Interessierte können bei freiem Eintritt selbst herausfinden, wofür sich der Schnitzer entscheidet.
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