„Mir reicht das, was passiert ist“

„Mir reicht das, was passiert ist“
Brandopfer bei der Tochter einquartiert, Haus unbewohnbar. Heizstrahler fackelte Auto und Garage ab.
„Mir reicht das, was passiert ist“

Mir wissen net, wie es weitergeht“, sagt Gertrude Tacho. „Polizei, Versicherung, alle san‘ s gerade da, aber rein ins Haus können ma net – da is es ja eiskalt.“ Strom und Gas sind abgeschaltet und die Fenster stehen offen, „damit der Gestank raus geht“. Im Garten an der Adresse St., Pölten, Ließfeldstraße 24 steht ein ausgebrannter Suzuki, die Garage ist kohlschwarz, über die Fassade ziehen sich Rußfahnen.

„Mir reicht das, was passiert ist“

Frau Tacho und ihr Ehemann Franz haben samt ihrem geliebten Dackel „Wasti“ nach dem abendlichen Feuerwehr-Großeinsatz vom Montag bei ihrer Tochter in St. Pölten Quartier gefunden. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. „Uns ist nix passiert“, heißt es. Nachsatz: „Mir reicht das, was passiert ist.“

Ausfahrt

Eine Stunde, bevor Explosionsalarm sieben Feuerwehren mit 120 Einsatzkräften in die Wagramer Siedlung trieb, war das Ehepaar von einer Ausfahrt mit dem Wagen heimgekehrt. Justament wollte Herr Tacho die eingefrorene Scheibenwaschanlage auftauen. „Er hat einen Heizstrahler in der Garage unters Auto gestellt, um es aufzuwärmen, und ist in den Keller runter gegangen, um was zu holen“, erzählt die Ehefrau. „Wie er rauf gekommen ist, war schon alles voll Rauch.“

Der 75-Jährige und seine Frau konnten sich retten, ihr Dackel wurde von Feuerwehrmännern geborgen. Auto und Garage brannten jedoch aus. Thomas Schöffer von der Feuerwehr Wagram: „Es war ein Riesenglück für alle Beteiligten, dass zwei in der Garage gelagerte Gasflaschen nicht explodiert sind.“ Die gefährlichen je einen halben Meter hohen Flaschen, hatten den Katastrophen-Alarm ausgelöst. Die Feuerwehr befürchtete ein ähnliches Szenario wie 2010.

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