Millionenbetrug in der Baubranche: 56-Jähriger in NÖ festgenommen
Einen groß angelegten Betrug mit diversen Scheinfirmen und bewusst herbei geführten Konkursen in der Bau- und Transportbranche haben Kriminalisten aus NÖ und die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt aufgedeckt. Ein 56-Jähriger aus dem Bezirk Bruck a. d. Leitha soll seit 2004 für 21 Firmenkonkurse verantwortlich sein und damit einen Gesamtschaden von 6,8 Millionen Euro verursacht haben.
Aufgrund des Verdachts der Vorbereitung weiterer Konkurse wurde der Mann am Montag festgenommen, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich konzentrieren sich auf ein Firmengeflecht mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling).
Der in Serbien geborene Beschuldigte soll ein komplexes System aus Scheingeschäftsführern, Scheinverkäufen von Gesellschaftsanteilen und Scheinrechnungen genutzt haben, um sich der Verantwortung zu entziehen, hieß es seitens der Ermittler.
Vom 56-Jährigen sollen Dienstverträge mit einem Nettogehalt von 2.500 Euro ausgestellt worden sein, gezahlt worden sei an die Dienstnehmer aber nur ein Bruchteil der Löhne, so der Vorwurf.
Mitarbeiter "schwarz" beschäftigt
Vorgeworfen wird dem Unternehmer, dass er die notwendigen Abgaben an die Österreichische Gesundheitskasse sowie an die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse nicht getätigt und Dienstnehmer generell "schwarz" beschäftigt und nicht angemeldet hat.
Es soll auch zu Umsatzsteuerverkürzungen durch Scheinrechnungen mit Scheinfirmen und zur Aufnahme von Kosten auf konkursreife Firmen gekommen sein. Außerdem soll der Beschuldigte Unternehmensgelder in seine eigene Tasche abgezweigt haben.
Festgenommen wurde der 56-Jährige am Montag gegen 6.00 Uhr nicht zuletzt wegen der Gründung neuer Firmen und wegen möglicher weiterer Konkurse.
Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Er schweigt bisher eisern zu den Vorwürfen, so die Ermittler.
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