Kremser bereiten sich auf das Schlimmste vor

Kremser bereiten sich auf das Schlimmste vor
Die Angst geht um, ob der Hochwasserschutz ausreicht. Gastwirte machen dicht, Geschäftsleute räumen ihre Läden aus. Freiwillige schaufeln Sandsäcke.

Die Bewohner und Gastwirte in Krems-Stein bereiten sich seit Sonntagnacht auf das Schlimmste vor. Prognostiziert ist ein Donau-Pegelstand von fast elf Metern. Wenn das - vermutlich in der Nacht zum Dienstag - eintritt, reicht auch der mobile Hochwasserschutz, der auf eine Maximalhöhe von 10,8 Metern ausgelegt ist, nicht mehr aus. Bereits in der Nacht zum Montag forderte Bürgermeister Reinhard Resch seine Bewohner in Krems-Stein auf, ihre Habseligkeiten aus den unteren Geschoßen in Sicherheit zu bringen. Auch die Fahrzeuge sollten entlang der Donaulände entfernt werden.

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Zahlreiche Feuerwehrleute und freiwillige Helfer sind seit den frühen Morgenstunden damit beschäftigt, Hunderte Sandsäcke zu füllen. "Mein Zuhause ist hochwassersicher. Daher bin ich nach Stein gekommen, um zu helfen", erzählte der 60-jährige Franz Doppler, der vor einem riesigen Sandberg am Schürer-Platz die Säcke aufhält, um sie füllen zu können.
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Auch 40 Schüler der HTL Krems und Dutzende Studenten der privaten Zahnuniversität (DPU) stellten sich sofort in den Hochwasserdienst. Die DPU-Studenten Mark Atai, Tom Ulrich, Max Meindorfer und Georg Glockner waren mit Motorrad-Anhänger und Schaufeln angerückt.
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Donauhochwasser Wachau
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Gastwirte räumen seit Stunden ihre Lokale aus. "Wir haben die Elektrogeräte in den ersten Stock gebracht. Unsere Möblierung müssen wir aber drinnen lassen, weil sie fix eingebaut ist. Jetzt müssen wir die Türen und Fenster abdichten", sagte Gastwirt Wolfgang Nerradt, der hofft, dass die Prognose nicht eintrifft. Auch vor anderen Lokalen werden Holzplatten zurecht geschnitten, um die Fenster verbarrikadieren zu können. Die Platten werden mit Bauschaum fixiert.
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Donauhochwasser Wachau
Der Radhändler Walter Völkl musste gleich 500 Fahrräder in Sicherheit bringen. "Ich weiß nicht, was ich von den Prognosen halten soll. Wir gehen auf Nummer sicher und räumen unser gesamtes Geschäft aus", erzählt Völkl. Nur die Metall-Regale bleiben zurück.
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Mehrere Häuser weiter westlich, im Lokal "Piano" hat der Besitzer auch gleich die Fenster ausbauen lassen. "Wenn der mobile Hochwasserschutz tatsächlich nicht mehr ausreicht, haben wir das Wasser im schlimmsten Fall fast drei Meter bis zur Decke stehen. Bevor die Fenster eingedrückt werden, haben wir sie sicherheitshalber ausgebaut. Danach werden wir wissen, was besser gewesen wäre", erzählt der "Piano"-Besitzer. Während dessen waren die Feuerwehrleute in Krems am Montagvormittag mit dem Aufbau des Dammverschlusses in der Kremser Ringstraße beschäftigt. Holzbalken wurden aufgelegt und mit Sand und leeren Sandsäcken verdichtet. Auch Dutzende Feuerwehrleute füllten Sandsäcke, um sie später auf den mobilen Hochwasserschutz in Krems-Stein auflegen zu können.

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