Das Projekt „Gesundheitsklinik“ will der private Investor und Bauherr Hermann Hofmeister aus St. Florian (OÖ) am Areal Bleyleben an der tschechischen Grenze in Gmünd umsetzen. Dort ist auch schon das grenzüberschreitende Gesundheitszentrum Healthacross, das seit 2021 Menschen von beiden Seiten der Grenze versorgt. Der Spatenstich für Healthacross – das wie eine Gruppenpraxis aufgebaut ist – erfolgte 2019. Die Errichtung wurde von der Stadtgemeinde Gmünd übernommen, wie auf der Homepage nachzulesen ist.
Nun wurde medial bekannt – ausgelöst durch den grünen Landtagsklub – dass am Areal Bleyleben bis in die 1970er-Jahre eine Mülldeponie war. Grünen-Klubobfrau Helga Krismer und Landtagsabgeordnete Silvia Moser fordern laut Aussendung „volle Transparenz und eine umfassende Untersuchung der Altlasten auf dem ehemaligen Deponiegelände“. Nachgefragt bei der Stadt Gmünd, erklärte Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP), dass es einen 700-seitigen Prüfbericht gebe. „Es wurde geprüft, bevor Healthacross gebaut wurde. Der Bericht ist öffentlich am Bauamt einsehbar“, erklärt sie. Die Gemeinde beauftragte die Untersuchung vor der Flächenwidmung – der Bericht kommt zum Ergebnis, dass dort gebaut werden könnte. „Es gab die Mülldeponie, aber da kamen keine gefährlichen Stoffe hin“, so Rosenmayer.
Private Hand
Die Aktivisten der Gruppe „#LKGmündbleibt“, die gegen die Schließung des Krankenhauses mobil machen, fragen sich, was mit dem Spitalsgebäude nach 2030 passieren soll und warum 120 Millionen Euro in einen Neubau – also die Gesundheitsklinik – investiert werden „bei der wirtschaftlichen Lage“, meint Sprecher Hans-Martin Vischer.
Grundstücks- und Gebäudeeigentümer ist das Land NÖ. Von der zuständigen Fachabteilung heißt es auf KURIER-Nachfrage: „Sobald die neue Gesundheitsklinik ihren Betrieb aufgenommen hat und die medizinische Versorgung der Region gewährleistet ist, werden auch Gespräche mit der Standortgemeinde über das weitere Vorgehen bezüglich der Nachnutzung der Liegenschaft aufgenommen.“
Die neue Gesundheitsklinik finanziert Hermann Hofmeister, er ist laut LGA mit seinem Team auch der Betreiber. Die LGA selbst wird mit einer notärztlichen Versorgung fixer Bestandteil davon sein.
Die Frage, ob die gesundheitliche Versorgung immer mehr in private Hände gelegt werde, verneint man bei der LGA: „Das Gegenteil ist der Fall. Die NÖ LGA betreibt weiterhin alle Klinikstandorte in Niederösterreich als Anstalt öffentlichen Rechts und bleibt ein verlässlicher Garant für die regionale Gesundheitsversorgung und baut dies gemeinsam mit externen Partnern weiter aus.“
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