Maschinenbauer Engel baut Stellen ab und verlagert Teile der Produktion

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Unternehmen will im Herbst auch KV-Löhne nicht erhöhen.

Kostendruck in der Produktion und beim personal an den heimischen Standorten und Billigkonkurrenz aus Asien lassen den weltweit aktiven Maschinenbauer Engel Austria mit seinen Werken in Schwertberg, Dietach in den oberösterreichischen Bezirken Perg und Steyr sowie St. Valentin im niederösterreichischen Bezirk Amstetten einen drastischen "Transformationsprozess" starten. So bezeichnet das Unternehmen die anstehenden Umstrukurierungmaßnahmen. 

Im Herbst soll mit dem Abbau von 50 Stellen begonnen werden. Doch die Maßnahmen, von denen laut Werksführung alle drei Standorte betroffen sind, werden noch weit umfangreicher.

Am Dienstag und am Mittwoch informierte die Spitze des auf Spritzgießmaschinen für die Kunststoffbranche spezialisierten Konzerns die Belegschaften in den drei Werken in Ober- und Niederösterreich. Hier ist rund die Hälfte der weltweit 7.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Werk St. Valentin mit rund 1.000 Mitarbeitern ist es bereits im Vorjahr zum Abbau von über 30 Beschäftigten gekommen.

Null-Lohnrunde

Neben den Freistellungen im Herbst im Bereich des Großmaschinenbaus droht noch ein weiteres Ungemach. Die Unternehmensleitung möchte die in KV-Verhandlungen zu erwartenden Lohn- und Gehaltssteigerungen intern heuer nicht weitergeben. Das sorgt für Rumoren in der Belegschaft und bei Betriebsräten.

Ebenso hart wird die Belegschaft der Plan treffen, einen Teil der Produktion in absehbarer Zeit nach Osteuropa auszulagern. Die Rede ist von rund 20 Prozent. In einer Stellungnahme gegenüber dem KURIER kündigt die Firma dafür einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren an. Globale Krisen, Billigkonkurrenz und die im europäischen Vergleich in Österreich überproportional gestiegenen Produktions- und Personalkosten werden von Engel als Hintergründe für die anstehenden Maßnahmen genannt.

Als weitere Folge der Umstrukturierungen kündigt das Unternehmen einen Stellenabbau im Angestelltenbereich von im Ausmaß von zehn bis 15 Prozent an. Dabei soll das Potenzial der natürlichen Fluktuation, wie beispielsweise Pensionierungen genutzt werden, heißt es.

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