Mariazellerbahn - historischer Schulterschluss

13 Gemeinden übernehmen Bahnhofspflege. Sogar Steirer dabei, nur St. Pölten fehlte bei Vertragsfeier - man verhandelt noch.

So wie jeder Japaner, Russe und Chinese auf Europatour in Wien gewesen sein muss, soll das künftig auch für die Mariazellerbahn gelten“, verkündete Verkehrslandesrat Karl Wilfing euphorisch. „Darauf arbeiten wir hin.“ Auf dem Weg zum internationalen Sightseeing-Must wurde Dienstagabend in Kirchberg an der Pielach ein historischer Schulterschluss zelebriert. Die Bürgermeister von 13 Anrainergemeinden unterzeichneten einen Kooperationsvertrag mit dem Landesbahnbetreiber NÖVOG, der sie für „ihre“ Bahnhöfe verantwortlich macht.Kommunale Aufgaben sind demnach künftig: Reinigung öffentlich zugänglicher Bereiche, Rasenmähen, Gestaltung und -Pflege des Blumenschmucks und Schneeräumung. Letztere wird solidarisch zu gleichen Teilen zwischen Alpingemeinden wie Annaberg (noch 1,5 Meter Schnee) und den Tal-Orten finanziert.Obwohl die Steiermark als Bundesland nichts für die neue Mariazellerbahn beiträgt, hat sich auch das steirische St. Sebastian dem Vertrag angekuppelt. Bloß St. Pölten glänzte beim Unterzeichnungsakt durch Abwesenheit. Rathaussprecher Martin Koutny: „Die Verhandlungen laufen noch.“„Das Land investiert 120 Millionen Euro und wir als Gemeinden wissen, dass wir auch einen entsprechenden Beitrag leisten müssen“, erklärte Pielachtal-Regionalobmann Anton Gonaus. Vorbild der Kooperation ist die Pinzgauer Bahn. NÖVOG-Chef Gerhard Stindl: „Wir haben versucht, in jeder Gemeinde maßgeschneiderte Lösungen zu finden.“ Noch nie habe es in NÖ ein derartiges Teamwork gegeben, lobtLandesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka. „Wir werden aus der Mariazellerbahn ein Vorzeigeprojekt machen.“

Nonplusultra

Die Landes-FPÖ kritisiert, Gemeinden seien „in Geiselhaft genommen“. Ober-Grafendorfs SPÖ-Bürgermeister Rainer Handlfinger: „Die Lösung ist das Nonplusultra für beide Seiten. Die ÖBB haben mich nie kontaktiert, wie man zusammenarbeiten könnte.“

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