"Man muss sich der Gefahr bewusst sein"
Für gewöhnlich ist der Klosterneuburger Treppelweg entlang des Donauufers eine beliebte Route für Hundebesitzer. Mittwochvormittag herrscht hingegen Stille und gähnende Leere. Grund dafür war wohl eher das nasse Wetter, als die beiden Biber-Attacken vergangene Woche in den Donauauen.
Während in Korneuburg ein Hund gebissen wurde, hat ein Nager einen Tag später in Klosterneuburg einen Spaziergänger im Wasser attackiert (der KURIER berichtete). In beiden Fällen war ein Hund involviert, durch den sich der Biber laut Experten wohl bedroht gefühlt hat.
"Man muss sicherlich aufpassen, wo man geht", sagt Alexander Schmidhuber, der am Donauufer öfters Biberspuren sieht. Die Leine hat er jedenfalls immer griffbereit. Verängstigen lässt er sich davon jedoch nicht, "die Leute werden oft schnell hysterisch." Genauso sieht es die zehnjährige Clara, die mit Hund Lupus unterwegs ist.
Lebensräume
Ganz ähnlich ist die Meinung von Roland Hiebner: "Man muss sich der Gefahr, die von Bibern ausgehen kann, durchaus bewusst sein." Schließlich kann er aus eigner Erfahrung berichten, denn der Vater seiner Hündin ist vor einigen Jahren selbst von einem Biber gebissen worden. Silvia Scholz lässt ihre kleine Betty ohnehin niemals von der Leine: Dafür ist sie jetzt noch zu klein."
Susanne Walz steht hingegen auf der Seite der Nagetiere. "Solche Vorfälle sind natürlich tragisch, aber das ist eben die Natur." Passieren könne ihrer Meinung nach immer etwas. Allerdings sei der Mensch auch mitschuld, indem er die Lebensräume der Tiere immer weiter eingrenzt. Deshalb hofft sie, dass wegen der zwei Vorfälle keine große Biberdiskussion losgetreten wird.
Manfred Mayerhuber, Obmann des Fischereivereins in Korneuburg, relativiert die Gefahr von Bibern ebenfalls, sieht die Population jedoch bereits überhandnehmen. Maßnahmen, die Tiere wieder auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren, seien bisher fehlgeschlagen.
Seitens des Landes wird bei Bedarf regulierend eingegriffen, indem etwa Biberbauten entfernt oder Tiere entnommen werden. Davor wird der Bestand genau kontrolliert. Das oberste Ziel sei jedoch, zwischen Mensch und Tier zu vermitteln.
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