Lokal ohne Haube, aber mit Herz

Pepi Hopf, Kabarettist und Gemüsebauer, liefert seine Waren. Er is(s)t aber auch gerne im Wirtshaus
Ein typisches Dorfwirtshaus als Arbeitgeber und Stammtisch für Menschen wie Pepi Hopf.

Ein Mal pro Woche dreht Kabarettist und Gemüsebauer Pepi Hopf im Marchfeld seine Lieferrunde. Mittlerweile ein Fixpunkt auf seiner Tour: das Weydner Wirtshaus in Oberweiden.

Im Gasthaus kehrt Hopf aber auch privat immer wieder gern ein. "Ich brauch keine acht Hauben. Ich bewerte ein Lokal danach, wie gut die einfachen Speisen sind." Etwa das Gulasch, Schnitzel oder Beuschel. "Außerdem sind die verarbeiteten Produkte von bester Qualität", sagt der Landwirt.

Das Gasthaus hatte bereits eine jahrzehntelange Tradition. Dennoch waren die Räumlichkeiten bis zum Vorjahr leergestanden, ehe sich Isabel Neduchal einen langen Traum erfüllte und dem Lokal neues Leben einhauchte. Das Ambiente wurde bewusst schlicht gehalten. Holzverschalung an der Wand, die Preise stehen auf einer alten Schultafel. "Das war einfach immer ein Dorfwirtshaus", erklärt Wirtin Neduchal.

In der Küche versuchte sie zu Beginn u.a. ohne Schnitzel auszukommen. Das Konzept hielt jedoch nicht lange. "Ich habe gemerkt, dass das einfach dazugehört." Beim Schnitzel sei sie nun selbst die beste Kundin. Die Produkte kommen fast alle von Produzenten aus der Umgebung.

Migrationshintergrund

Hopf war erst vor einigen Jahren nach Haringsee ins Marchfeld gezogen. "Wenn man so will, habe ich auch Migrationshintergrund", meint der Kabarettist angesichts der vielen Diskussionen über Flüchtlinge. Als er sich einst über die Region erkundigte, fand er in sozialen Medien eine aufschlussreiche Gruppe mit dem Namen: "Ich wohne da, wo kein Mensch Urlaub macht."

Inzwischen hat Hopf die Gegend lieben gelernt. Die vielen "Dorftrascherl" geben ihm immer wieder Denkanstöße für eines seiner Kabarettprogramme. Da kommt der Besuch eines Wirtshauses gerade recht. "Das Problem ist aber, dass mich jetzt schon alle kennen. Die passen alle schon auf, was sie sagen."

Seine Künste durften die Gäste auch im Weydner Wirtshaus beklatschen. "Er war quasi unser Testkandidat", sagt Neduchal. Mit Erfolg. Im Herbst und über die Wintermonate sollen vermehrt Kleinkunstveranstaltungen stattfinden. Ein Fixpunkt: Pepi Hopf.

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