Der weiter massiv steigende Lkw-Verkehr und immer wieder anfallende desolate und gefährliche Schwerfahrzeuge, dazu übermüdete Fahrer, veranlassen die Asfinag ihr Verkehrssicherheitsnetz weiter enger spinnen. Innerhalb eines Jahres wird jetzt an der A1 in Niederösterreich der nächste große Verkehrskontrollplatz (VKP) errichtet.
Gebaut wird der zweite derartige Checkpoint an der Westautobahn genau vis-a-vis von der schon bestehenden Kontrollstelle Haag. Damit wird künftig auch der Brummi-Verkehr Richtung Wien genauer unter die Lupe genommen.
„Der Baubeginn für den neuen Verkehrskontrollplatz (VKP) ist für den 2. Oktober geplant, die Fertigstellung für Mitte Dezember 2024“, bestätigt die Asfinag auf Anfrage des KURIER. Damit verstärkt die Autobahngesellschaft die bundesweite Liste der VKPs auf 14.
In Niederösterreich entsteht damit der vierte Checkpoint. Neben jenem auf der A1 bei Haag (Fahrtrichtung Salzburg) werden bereits bei Bruck/Leitha an der Ostautobahn (A4) und bei Schrick an der Nordautobahn (A5) betrieben.
Die Verkehrsbelastung auf der A1 hat nach den Corona-Jahren wieder deutlich spürbar für jeden Verkehrsteilnehmer Fahrt aufgenommen. Eine im Vorjahr vom VCÖ veröffentlichte Zahl verdeutlicht das: 2021 wurden auf der A1 in Traun in OÖ 5,55 Millionen Lkw gezählt.
Damit wurde der ebenfalls hier gemessene Top-Wert aus dem Jahr 2019 vor Corona mit 5,4 Millionen Lkw übertroffen. Nirgends in Österreich wurden mehr Laster über 3,5 Tonnen registriert. Auch 2022 wurde ein weiterer Anstieg der Lkw-Frequenz registriert.
Die Ausstattung des neuen Kontrollplatzes sei gleich neuen VKPs, wie beispielsweise in Bruck/Leitha an der A 4, heißt es seitens der Asfinag. Ein elektronisches Ausleitungssystem mit Überkopf-Boards direkt auf der A 1 für Pkw, Klein-Lkw und Lkw wird installiert. Auf der jetzt als Lkw-Sonderparkplatz genutzten Fläche wird es 23 Lkw-Abstellplätze sowie neu Pkw-Abstellplätze für das Land NÖ sowie für die Polizei geben.
Messeinrichtungen
Im Einfahrtsbereich werden Einrichtungen zur automatischen Messung der Höhe, Breite und Länge installiert. Im Vorbereich der Prüfhalle wird unter einem Vordach ein Bereich für erste optische Kontrollen von Reifenprofilen, überhitzten Bremsen und anderen Faktoren geschaffen. Die Halle selbst ist dann zur intensiveren Kontrolle der Fahrzeuge ausgerüstet. Fixe Waagen zur Gewichtmessung der Laster gibt es in dieser Kontrollzone und auch im Einfahrtsbereich.
Genutzt wird der multifunktionale Prüfstandort von den verschiedenen Einrichtungen und Behörden. Die Asfinag kontrolliert die Mautvorgaben für Pkw und Lkw, führt Sondertransport-Verwiegungen und „technische Unterwegskontrollen“ durch, um fahruntaugliche Gefährte auszuschalten. Das Finanzministerium nutzt die VKP für Zollfahndungs- und Zollrevisionstätigkeiten.
Natürlich spielen die Verkehrspolizei und die Landesbehörde bei der Überprüfung des Kraftfahr- und Führerscheingesetzes eine Hauptrolle. Am bestehenden Kontrollplatz Haag werden beispielsweise fast tagtäglich Kontrollen durchgeführt.
Die Kosten für das anstehende Projekt seien noch nicht fixiert, sagt Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla. Ebenso sei noch nicht ausverhandelt, wie sich Land NÖ und der Bund an der Finanzierung beteiligen. Eine im Vorjahr an der A10 in Kuchl in Salzburg errichtete Kontrollstelle kostete sieben Millionen Euro.
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