Antisemitische Entgleisung: Lehrer aus NÖ wurde suspendiert
Der Obmann des Elternvereins erfuhr erst durch den Anruf des KURIER von dem bedenklichen Vorfall. Ein Lehrer des BG/BRG Neunkirchen ist nach Angaben der NÖ Bildungsdirektion nach einer verbalen Entgleisung suspendiert worden. Der Pädagoge soll vergangenen Freitag im Unterricht eine antisemitische Aussage getätigt haben, bestätigt die Schulbehörde einen Online-Bericht der NÖN.
„Es wurden umgehend alle notwendigen dienstrechtlichen Maßnahmen gesetzt und der Pädagoge sofort suspendiert. Damit ist sichergestellt, dass er nicht mehr unterrichtet“, erklärt die Sprecherin der Bildungsdirektion, Susanne Schiller. Weil man „über Details eines dienstrechtlichen Verfahrens keine Auskunft erteilen darf“, blieb die Behörde Antworten schuldig.
Mehrere Schüler hatten in der Vorwoche nach den angeblich antisemitischen Äußerungen des Pädagogen andere Lehrkräfte darüber informiert, worauf eine Untersuchung eingeleitet wurde.
Das Gymnasium besuchen aktuell rund 700 Schüler. Etwa 170 Eltern sind Mitglied des Elternvereins. „An uns ist aber bis dato noch niemand herangetreten. Der Elternverein ist nicht informiert“, erklärt der Obmann. Erst vergangene Woche hatte an dem Gymnasium eine Sitzung des Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) stattgefunden. Dabei wurden die aktuell herrschenden Herausforderungen betreffend des Religionsunterrichtes thematisiert.
Evangelischer Religionsunterricht findet mangels Interesse keiner mehr statt. Wegen der großen Zahl an Teilnehmern für den Islamischen Religionsunterricht würde es dafür aber an Lehrkräften und Stunden mangeln. Ob die antisemitischen Äußerungen im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in Nahost und dem Überfall der Hamas auf Israel zu tun hatten, wollte von den Beteiligten niemand beantworten. Die Schule selbst ließ eine Anfrage des KURIER unbeantwortet.
Laut Bildungsdirektion verspüre man aktuell keinen Anstieg von Antisemitismus in den Schulen des Bundeslandes. Mit eigenen Workshops zur Extremismusprävention soll aber künftig in Schulen auf Sensibilisierung und Aufklärung gesetzt werden.
Ein neues Projekt von Innen- und Bildungsministerium ist in der Vorwoche in St. Pölten vorgestellt worden. Eine österreichweite Ausrollung ist 2024 geplant. Präventionsbeamte der Polizei kommen dabei im Rahmen der Workshops in die Schulen um mit den Jugendlichen zu arbeiten.
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