Lebensrettende Dialyse: Heuer schon 10.000 Behandlungen in Amstetten

Primarius Dr. Oliver Sarkar, Dialysepatient Horst Seipert und Stationsleiterin Sabine Sonnleitner.
"Die Niere leidet leise“. Ein unter Ärzten geläufiger Spruch wird durch aufrüttelnde Zahlen belegt: Über zehn Prozent der Bevölkerung sind von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen. Das sind alleine in Österreich an die 800.000 bis 970.000 Menschen.
Vielfach führt die Erkrankung zum Nierenversagen. Dialysestationen, wie jene am Landesklinikum Amstetten sind für die Betroffenen lebensrettende Inseln, wie die Patientenstatistik in dem Mostviertelspital belegt.
Am Landesklinikum Amstetten wurde im heurigen Jahr nämlich bereits die 10.000. Hämodialyse-Behandlung durchgeführt. Der 10.000. Dialysepatient feierte nur wenige Tage zuvor seinen 85. Geburtstag.
Die Dialyse – umgangssprachlich auch "Blutwäsche“ genannt – ersetzt bei Patienten mit Nierenversagen die Funktion der Nieren. Über ein operativ geschaffenes Blutgefäß oder - in Akut- und Ausnahmefällen über einen Katheter - wird das Blut durch die Dialysemaschine geleitet.
Terminale Nierenerkrankung
Dort wird es an einer Filtermembran von Giftstoffen und überschüssigem Wasser befreit. Eine Hämodialyse findet in der Regel dreimal pro Woche statt und dauert jeweils vier bis fünf Stunden.
Am Landesklinikum Amstetten stehen dafür vierzehn moderne Behandlungsplätze zur Verfügung. Primarius Oliver Sarkar, der Leiter der Abteilung für Innere Medizin 1, erklärt dazu: "Die Dialyse ist für Patientinnen und Patienten mit terminaler Nierenerkrankung lebensrettend und -erhaltend. Mit bereits 10.000 Behandlungen am Landesklinikum Amstetten wird deutlich, welche zentrale Rolle diese Therapie für die regionale Gesundheitsversorgung spielt.“
Sarkar sieht vor allem die gute Teamarbeit und die hohe Fachkenntnis des Pflegepersonals unter der Diplomkrankenpflegerin Sabine Sonnleitner als Schlüssel zur hohen Versorgungsqualität. Auch die enge Kooperation mit der Abteilung der Diätologie trage wesentlich zum Behandlungserfolg und zur Lebensqualität der Patienten bei. Sarkar nennt sie in der in Amstetten praktizierten Form als "einzigartig“.
Diabetes-Ambulanz
Auch für Diabetes-Patienten wird das Angebot im Landesklinikum Amstetten erweitert, indem die Ambulanzzeiten erweitert wurden. Neu eingeführt wurde nun ein zweiter Ambulanztag.

Oberärztin Esther Scheiterbauer, Primar Oliver Sarkar, Oberärztin Claudia Himmelbauer, Diplomkrankenpflegerin Maria Bruckner und Diätologin Daniela Fröschl.
Darüber hinaus steht weiterhin ein eigener Ambulanztag für Patienten mit Diabetes mellitus Typ I und Insulinpumpentherapie zur Verfügung.
Ein Schwerpunkt liegt auch auf der kontinuierlichen Betreuung stationärer Patienten im Spital: Sowohl auf der Internen Abteilung als auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen des Hauses.
Ergänzend werden kurzfristige ambulante Nachkontrollen ermöglicht, ehe die Betreuung wieder an die niedergelassenen Internisten übergeben wird. Darüber hinaus wird der Ausbau der Ausbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten im Bereich der Diabetologie verstärkt, um auch in Zukunft eine hoch qualifizierte Versorgung sicherzustellen, kündigt Primar Sarkar an.
Betreuungskette
"Mit diesen Maßnahmen schaffen wir eine engmaschigere Betreuungskette für unsere Patientinnen und Patienten und verbessern gleichzeitig die Ausbildungsqualität unseres medizinischen Nachwuchses“, berichtet der Abteilungsleiter.
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