Laubholz von Ahorn bis Zwetschke kamen in NÖ unter den Hammer

8.265 Euro – so viel ließ sich ein Käufer aus Deutschland einen Eichenstamm kosten, der rund 150 Jahre lang in einem Wald im Raum St. Pölten zu einem mächtigen Baum herangewachsen war. Das herrlich gemaserte Holz wird zu Furnier verarbeitet und vielleicht einmal das Innere einer Jacht oder eines Privatjets schmücken.
Ein Areal des Stifts Heiligenkreuz (Bezirk Baden) wurde dieser Tage zum bereits 23. Mal zu einem „Holz-Auktionshaus.“ 253 Waldbäuerinnen und Waldbauern aus Niederösterreich boten Bäume aus ihren Wäldern zum Verkauf an. Auf Stämme mit insgesamt 1.662 Festmeter gaben 31 Käufer aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Schweiz ihre Gebote ab. Der Höchstbietende – auch online konnte man Holz erstehen – erhielt jeweils den Zuschlag.
Zwei Drittel waren Eichen, die damit das Trendholz Nummer eins bleibt. Was sie aber erst seit 15 Jahren ist, davor trafen helle Hölzer wie Ahorn stärker den Zeitgeist, war im Gespräch mit Holzexperten zu erfahren.
Astreine Preise
Durchschnittlich 528 Euro pro Festmeter waren zu bezahlen, den Rekordpreis erzielte eine Walnuss mit 2.850 Euro pro Festmeter. Aber auch weitere Baumarten wie die Robinie zeigten großes Potenzial. Ein großer Apfelbaum und eine Zwetschke wiederum gingen an einen deutschen Instrumentenbauer, vielleicht werden daraus Geigen gefertigt.
Hier „bietet sich für kleinere Betriebe eine ideale Möglichkeit, außergewöhnliche Qualitäten zu attraktiven Preisen zu verkaufen“, sagt Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer NÖ, die gemeinsam mit dem Waldverband NÖ die größte derartige Aktion Österreichs organisiert. Und die Nachfrage ist groß.

Franz Schrimpl, NÖ-Waldkönigin Monalisa, Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer NÖ und Franz Fischer, Obmann des NÖ Waldverbandes.
Franz Schrimpl ist seit Beginn als Käufer mit dabei ist. „Der große Vorteil ist, dass man hier auf einem Platz aus einem großen Angebot aussuchen kann“, sagt der Obmann von ProHolz und Sägewerksbesitzer. 80 Festmeter Eichenholz hat er heuer ersteigert, was vor allem für Weinfässer Verwendung finden wird.
Bevor die Stämme zur Versteigerung kommen, erfolgt im Wald eine Vorselektion, ob sich der Baum auch eignet. Dass der Nachschub ausgehen könnte, sei nicht zu befürchten, erklärt Franz Fischer, Obmann des NÖ Waldverbandes. „Es stehen noch genug Perlen in den Wäldern. Und es wächst genug nach.“
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