Landeskrankenhaus wies Schlaganfall-Patientin ab
Maria Schravogel wachte am 8. Juni mit heftigstem Schwindel, Übelkeit und einem kraftlosen Gefühl auf. "Mein Lebensgefährte wählte den Notruf 144, der ihn an das neue Gesundheitstelefon 1450 weiterverwies. Da hat die Fragerei von vorne begonnen. Schlussendlich haben sie dann doch die Rettung geschickt", erzählt sie. Gegen halb neun Uhr Vormittag erreichte Schravogel das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf (Bezirk Mistelbach), berichtet die Wochenzeitung NÖN. Dort wurde ihr Blut abgenommen, Blutdruck gemessen und ein EKG angefertigt.
Bis 12.30 Uhr lag sie dann in einem Bett im Krankenhaus, bis ein Arzt zur Anamnese kam. "Der hat gemeint, es geht mir jetzt schon besser. Ich sollte im Warteraum Platz nehmen", sagt Schravogel. Dort musste sie bis 17.30 Uhr warten. Dann stellte sich heraus, dass ihre Symptome Vorboten eines Schlaganfalls waren. Sie wurde auf der Neurologie stationär aufgenommen.
Gegen 19 Uhr wurde eine Computertomographie (CT) angefertigt – elf Stunden, nachdem Maria Schravogel ins Krankenhaus gekommen war. Vier Tage musste sie im Spital bleiben. Angeordnet wurden eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) und ein 24-Stunden EKG. Bevor die Untersuchungen durchgeführt wurden, wurde Schravogel jedoch aus dem Krankenhaus entlassen. "Ich solle mir die Termine selbst ausmachen. Auf die Untersuchungen muss ich jetzt acht bzw. sechs Wochen warten", sagt die 63-Jährige, die sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagiert.
"Viele Notfälle"
Das Spital rechtfertigt die lange Wartezeit mit den "vielen neurologischen Notfällen an diesem Tag, die sofortiger Hilfe bedurften". Der Leiter der Neurologischen Abteilung Andreas Doppelbauer sagt: "Bei der Aufnahme wurden alle erforderlichen und sich aus der Diagnose ergebenden Untersuchungen durchgeführt. Die Patientin wurde mit neurologisch unauffälligem Befund entlassen und routinemäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen."
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