Land zeigt ÖBB die Rote Karte

Land zeigt ÖBB die Rote Karte
Nach Weigerung der ÖBB sollen jetzt Züge der privaten Westbahn Pendler aus dem Tullnerfeld nach St. Pölten bringen.
Land zeigt ÖBB die Rote Karte

Rasch und professionell hat Verkehrslandesrat Karl Wilfing auf die Weigerung der ÖBB reagiert, Züge auf der neuen Westbahntrasse auch im Regionalbahnhof Tullnerfeld halten zu lassen. Wilfing verhandelte mit der privaten Westbahn, und man war sich rasch handelseins: Die Züge der Westbahn sollen ab Dezember auch im Bahnhof Tullnerfeld stoppen.

Und zwar nicht ein paar Kurse in der Früh- und Abendspitze, sondern alle regulären Züge im Stundentakt. 14 Minuten dauert die Fahrt vom Tullnerfeld nach St. Pölten, 17 Minuten nach Wien. Im Gegensatz zur ÖBB verlangt das private Eisenbahnunternehmen vom Land kein Geld für die Anbindung des Regionalbahnhofs.

„Wir wollten den Regionalbahnhof im Stundentakt nach Wien und St. Pölten anbinden, wie bei der Trassierung der Neuen Westbahn auch versprochen wurde“, sagt Wilfing. Westbahn-Chef Erich Forster will mit dem Angebot für Pendler auch neue Kunden gewinnen.

Fahrplan-Kollision

Trotz der Einigung zwischen Land und Westbahn, könnte die für Pendler aus dem Tullnerfeld ideale Lösung noch scheitern – und zwar kurioserweise an den ÖBB. „In Fahrtrichtung Wien lässt der Fahrplan zu, dass wir auch im Tullnerfeld halten, Richtung Westen wäre eine Adaption um drei Minuten notwendig,“ erklärt Forster. Im Klartext: Sowohl die Railjet-Züge der ÖBB, als auch die kurz darauf startenden Westbahn-Züge müssten um drei Minuten früher in Wien abfahren.

„Ich habe Mittwochfrüh mit ÖBB-Chef Christian Kern telefoniert, aber die ÖBB ist bisher noch nicht bereit, ihre Züge drei Minuten früher fahren zu lassen“, bedauert Wilfing. Sollte die Bundesbahn bei ihrer Weigerung bleiben, können die Züge der Westbahn erst ein Jahr später, also ab Dezember 2013, für die Tullnerfelder Pendler halten. Für diesen Fall verspricht Michelhausens Bürgermeister Rudolf Friewald Proteste: „Die Bevölkerung hätte kein Verständnis, wenn die ÖBB nicht zustimmen.“

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