Land stellt Weichen für Waldviertel-Bahn

Land stellt Weichen für Waldviertel-Bahn
Mehr als zehn Millionen Euro werden in den Ausbau der historischen Lokalbahn investiert.

Mit Volldampf will die niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) ihre historische Waldviertel-Bahn in eine profitablere Zukunft führen. Die Weichen werden neu gestellt. „Da der frühere Eigentümer, die ÖBB, in den letzten 50 Jahren nichts mehr in die Schieneninfrastruktur investiert haben, muss die Strecke sofort saniert werden“, erklärte Verkehrslandesrat Karl Wilfing. Dafür sind zwei Millionen Euro notwendig. Weitere 8,5 Millionen Euro kostet ein neues Betriebszentrum, das als künftiges Herzstück der Lokalbahn gedacht ist.

Hinter den Bauplänen ist ein ambitioniertes Ziel versteckt. „Wir wollen die Fahrgastzahlen von derzeit zirka 22.000 auf 45.000 Personen steigern“, sagte Wilfing. Um die Lokalbahn nicht nur als einen regionalen Publikumsmagneten zu positionieren, sondern auch die Wertschöpfung – um weitere 400.000 Euro pro Jahr – beinahe verdoppeln zu können, sind einerseits ab dem kommenden Frühjahr Um- und Ausbauarbeiten vorgesehen, andererseits mehrere neue Themenfahrten und touristische Packages geplant.

Neubau

Als zentrale Andockstelle soll das neue Betriebszentrum auf dem Bahnhofsareal in Gmünd dienen. Geplant sind insgesamt zwei Gebäude, die ein Kunden- und Informationszentrum, eine Remise, mehrere Shops, eine Abfertigungshalle und eine moderne Werkstatt beherbergen werden. Außerdem sind beinahe 100 Parkplätze zwischen den beiden Häusern vorgesehen. Derzeit laufen die Detailplanungen und die behördlichen Verfahren. Schon im April sollen die ersten Bagger auffahren. „Innerhalb von 14 Monaten wird die komplette Umgestaltung abgeschlossen sein“, betonte Gerhard Stindl, Geschäftsführer der NÖVOG, der von einer großen, baulichen Herausforderung spricht.

Auch der Gmünder Architekt Gerhard Macho sprach von keiner einfachen planerischen Aufgabe. „Wir wollten keine moderne Gestaltung. Die passt einfach nicht zu den alten Dampflokomotiven. Daher wird die 117 Meter lange Abfertigungshalle historisch aussehen“, sagte Macho. Gebaut wird das Betriebszentrum in Massivbauweise. Eine Stahlkonstruktion mit viel Glas soll eine gute Einsicht ins Gebäude gewährleisten.

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