Kripo fasst Automaten-Sprenger

Sachschaden ist enorm
Pole sprengte Geräte mit Blitzknallsalz, 87.000 Euro Schaden.

Es war eine Premiere in Österreich, wenn auch für die Bundesbahnen eine sehr unangenehme. Am 6. März 2016, es war noch in den frühen Morgenstunden, flog am Bahnhof in Schwarzenau im Bezirk Zwettl ein Fahrkartenautomat in die Luft. Die Detonation war so heftig, dass nicht nur das Gerät völlig zerstört wurde. Von dem Wartehäuschen blieb ebenfalls nicht mehr viel übrig. "Die massiven Eisentüren des Automaten wurden meterweit weggeschleudert", erinnert sich Helmut Anderst vom Landeskriminalamt Niederösterreich (LKA).

Nur ein paar Tage später, am 22. März, folgte die nächste Tat. Wieder schlug ein bis zu diesem Zeitpunkt noch Unbekannter zu. Dieses Mal sprengte er den Ticketautomaten am Bahnhof in Paasdorf, Bezirk Mistelbach. Der Täter erbeutete nur 200 Euro, richtete aber einen Schaden von rund 37.000 Euro an.

Mit Unterstützung der Tatortgruppe gelang es der Kripo zahlreiche Spuren zu sichern. Unter anderem ließen die Experten ein Gutachten erstellen, um herauszufinden, wie der Ganove ans Werk ging. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann bei seinen Coups einen pyrotechnischen Gegenstand mit Blitzknallsalz gefüllt hatte. Im Gegensatz zu Schwarzpulver ist die Verwendung dieses Pulvers in Österreich strengstens verboten.

Schließlich beging der mutmaßliche Täter einen Fehler. Weil er an einer Tankstelle die Rechnung nicht beglich, konnte Pawel O. von Beamten der Polizeiinspektion Mistelbach angehalten werden. Bei einer Überprüfung stellte sich schließlich heraus, dass er für die Sprengungen verantwortlich sein muss. Zudem soll der 32-Jährige für weitere Einbrüche in Niederösterreich infrage kommen.Laut Polizei beträgt der Gesamtschaden, den O. anrichtete, rund 87.000 Euro.

Nach weiteren Kriminellen, die sich ebenfalls auf Fahrkartenautomaten spezialisiert haben, aber einen anderen Modus anwenden, wird derzeit noch gefahndet.

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