Spannender Koalitionspoker: SPÖ Krems auf Brautschau

Spannender Koalitionspoker:  SPÖ Krems auf Brautschau
Noch laufen die Gespräche, eine Entscheidung will Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) bis nächsten Mittwoch fällen.

Vor fünf Jahren hatte es der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) noch leicht: Mit 19 von insgesamt 40 Mandaten in der Tasche brauchte er nur einen Koalitionspartner mit zwei weiteren Mandaten für eine Mehrheit im Gemeinderat.

Doch nun, knapp drei Wochen nach der Gemeinderatswahl, sieht die Lage etwas anders aus. Zwar ging die SPÖ mit 40,9 Prozent immer noch als stimmenstärkste Partei aus dem Urnengang hervor, sie büßte aber zwei Gemeinderatssitze ein.

Ein Mandat fehlt

Ihre Partnerin der letzten fünf Jahre – die Kremser Linke Stadtbewegung (KLS) – fuhr 7,9 Prozent der Stimmen ein. Und wird somit mit drei Mandataren im Gemeinderat vertreten sein. Sollte die SPÖ wieder eine Partnerschaft mit der KLS eingehen, stünde man also bei 20 Mandaten – genau eines zu wenig für eine Mehrheit.

Genau ein Mandat wird in der nächsten Legislaturperiode die Partei der Impfkritiker MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) besetzen. Eine Koalition zwischen SPÖ und MFG dürfte aber aufgrund tiefer inhaltlicher Gräben auszuschließen sein.

Pink oder Grün? 

Eine Zusammenarbeit mit den Kremser Grünen, die am 4. September 3,7 Prozent der Stimmen einfuhren und somit auch über einen Sitz im Gemeinderat verfügen, scheint da schon wahrscheinlicher. Genauer kommentieren wollte der grüne Spitzenkandidat Markus Schwarz diese Theorie auf KURIER-Anfrage nicht. Nach einem ersten Gespräch – wie es Bürgermeister Resch mit allen Parteien geführt haben soll – gäbe es „einen Austausch“. „Meine Stimme wird vom Wahlprogramm abhängen“, sagt Schwarz. Klimaschutz sei erwartungsgemäß sein Kernthema.

Möglich wäre auch eine Zusammenarbeit mit den Neos in Krems (NiK). Mit 6,7 Prozent der Stimmen stehen der ehemaligen Liste ProKrems zwei Gemeinderatssitze zu. „Wir haben schon am Wahlabend betont, dass wir für alles offen sind. Noch ist alles unverbindlich“, so Spitzenkandidat Dominic Heinz.

Resch könnte aber auch eine große Mehrheit mit der zweitplatzierten ÖVP (zehn Mandate) oder der FPÖ (sechs Mandate) formen.

Jetzt liegt der Ball beim Bürgermeister, der sich bis nächsten Mittwoch entscheiden will, wie es aus dem Rathaus heißt. Die konstituierende Sitzung findet genau ein Monat nach der Wahl, am 4. Oktober, statt.

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