Skandalarzt in Spital: Verdacht gegen Klinik hat sich bestätigt

Skandalarzt in Spital: Verdacht gegen Klinik hat sich bestätigt
Sonderkommission soll Umstände restlos klären. Der ärztliche und der kaufmännische Direktor sind bis dahin suspendiert.

Eine Sonderkommission soll an der Uniklinik Krems die skandalösen Umstände rund um einen pädophilen Mediziner untersuchen. Die ersten Sitzungen fanden bereits statt. Dabei hat sich der Verdacht bestätigt, dass die Klinikleitung in Krems von der kriminellen Vorgeschichte des Arztes wusste, aber nichts dagegen unternommen hat. Der ärztliche und der kaufmännische Direktor sind bis zur Klärung der Umstände suspendiert.

Lehrauftrag an Uni

Wie berichtet, hatte der Mann als Jugendleiter und Feuerwehrarzt mehrere junge Mädchen sexuell missbraucht. Vom Wiener AKH wurde er sofort entlassen. Während gegen ihn ermittelt wurde, konnte er aber im März 2021 an der Uniklinik Krems als Notfallmediziner anheuern. Die Karl Landsteiner Privatuniversität betraute ihn sogar mit einem Lehrauftrag. Beim Land NÖ und der Ärztekammer wussten man seit April 2021 von dem laufenden Verfahren. Im Dezember 2021 wurde der Mann am Landesgericht Korneuburg zu drei Jahren Haft verurteilt, legte aber Berufung ein.

Durch einen anonymen Hinweis erfuhr die Klinik Krems im heurigen Mai vom Vorleben des Arztes. Aber auch das Spital behielt die Infos für sich und gab sie nicht an die Direktion der Landesgesundheitsagentur weiter. Dort zog man die Notbremse und lässt den Fall nun aufarbeiten. Das Urteil gegen den Mediziner ist seit September rechtskräftig, er muss drei Jahre in Haft.

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