Nöstlinger-Preis geht nach Niederösterreich

Nöstlinger-Preis geht nach Niederösterreich
Der in Krems aufgewachsene Autor und Illustrator Michael Roher erhält die neue Auszeichnung.

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„Unerschöpflich scheint seine Neugier auf neue Techniken und Materialien, neue Motive und Spielformen, zeichnerisch wie sprachlich. Seine Illustrationen beeindrucken durch ihre Detailkunst, die verschmitzte Unvorhersehbarkeit sowie die Kraft, mit der sie den Betrachter in Träume treiben und eigene Geschichten zu erzählen beginnen“, so begründet die Jury des Christine-Nöstlinger-Preis die Wahl des ersten Trägers dieser Auszeichnung.

Die Rede ist vom in Krems aufgewachsenen und in Baden lebenden Illustrator und Autor Michael Roher. 2010 ist sein erstes Bilderbuch „Fridolin Franse frisiert“ publiziert worden. Seither hat er „etwa 30 Bücher illustriert und bei 14 davon stammt auch der Text von mir“, so der 41-Jährige. Wie beim letzten, „Nicht egal!“, das von der Klimapiratin Flora handelt und 2020 im Luftschacht Verlag erschienen ist.

Nöstlinger-Preis geht nach Niederösterreich

Michael Roher hat zunächst im Eigenverlag publiziert und seine Bilderbücher auf Weihnachtsmärkten verkauft.

Leidenschaft

„Ich habe immer schon gerne gezeichnet und mit dem Gedanken gespielt, es zum Beruf zu machen“, erzählt Rohe. Bis es so weit war, hat es aber gedauert, so der Sozialpädagoge, der sich bis heute ehrenamtlich bei einem Kinder- und Jugendzirkus engagiert. Eine Ausbildung zum Grafiker wollte er nie machen. „Ich bin kein Computermensch und ich habe befürchtet, dass mir die Leidenschaft abhandenkommt, wenn ich Aufträge nach Kundenwünschen machen muss.“

Im Rahmen seiner pädagogischen Ausbildung habe er dann ein Kinderbuch entwerfen dürfen – und das war der erste Schritt in diese Richtung. „Das hat mir riesigen Spaß gemacht“, blickt er zurück. Und heute lebt er seinen Traum, wie er selbst betont: „Es gibt nie einen Grund zu maulen, ich kann illustrieren, schreiben und analog arbeiten.“ Die Lesungen und Workshops mit Kindern seien eine Draufgabe.

Seine Illustrationen wechseln, je nach Art der Geschichte, die erzählt wird. „Ich spüre mich in die Texte hinein – ist es verspielt, bunt, reduziert – je nachdem wähle ich die Technik und die Farbpalette“, so der Illustrator.

10.000 Euro Preisgeld

Der Erste zu sein, der den Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur erhalten hat, ist für Roher „eine große Ehre. Es ist eine Wahnsinnsauszeichnung“. Der von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgeschriebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und soll künftig jährlich verliehen werden, wobei eine Jury die Preisträgerin oder den Preisträger nominiert. Die Verleihung soll am 12. Mai stattfinden.

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