Es braucht einen neuen Wirtschaftshof in Rohrendorf bei Krems an der Donau. Da ist man sich in der 2.000-Einwohner-Gemeinde großteils noch einig. Der Standort sorgt allerdings nicht nur für Diskussionen, sondern auch für heftige Proteste vonseiten der Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative hat sich formiert und mehr als 400 Unterschriften gesammelt, damit das Bauprojekt woanders als im Ortsteil Neustift entsteht.
Denn Ende September des Vorjahres wurde im Gemeinderat ein Grundsatzbeschluss zur Umsetzung des Wirtschaftshofes gefasst. Dieser ist notwendig, um die Widmungszusage des kritisierten Grundstücks vom Land zu bekommen.
Seither gibt es Kritik. Tamara Jahrl-Puchinger von der Bürgerinitiative kann nicht verstehen, warum 8.500 Quadratmeter Grünland-Freihaltefläche in Bauland umgewidmet werden soll. Denn diese Grundstücke liegen direkt neben dem „Landersdorfer Arm“, dem Naherholungsgebiet der Rohrendorfer Bevölkerung. In einem Teil des Auwaldes befindet sich auch ein Natura-2000-Schutzgebiet. Daher plädiert man für einen anderen Standort für den neuen Bauhof.
Andere Möglichkeiten
Selbiges forderte bereits im September Umweltgemeinderat Franz Fehr (ÖVP). Er habe daher damals einen Abänderungsantrag eingebracht, in dem er den Beschluss des Standorts noch offenlassen wollte, damit andere Möglichkeiten zuerst begutachtet werden können, wurde aber überstimmt.
Überhaupt ins Rollen kam das Projekt, weil die Gemeindeärztin aufgehört hat. So sei es dann zur Idee gekommen, ein Gesundheitszentrum am Standort des jetzigen Bauhofs zu erbauen, erzählt Bürgermeister Gerhard Tastl (ÖVP). Er versucht damit zu beruhigen, dass weder das Zentrum noch der neue Bauhof an dem kritisierten Standort in Stein gemeißelt seien.
Er verstehe die Kritik und will die Bevölkerung ernstnehmen. Er vermutet aber, dass die Aufregung vor allem daher rühre, weil falsche oder zu wenig Informationen in Rohrendorf kursieren. Daher gibt es kommende Woche mehrere Informationsabende, wo alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, die bei der Aktion der Initiative unterschrieben haben.
Dort hält man währenddessen weiterhin am Ziel fest, dass im betroffenen Gebiet jegliche Verbauung verhindert wird. Zudem fordert man eine Volksbefragung zu dem Thema.
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