Kremser ÖVP vor der Wahl: „Wollen örtliches Entwicklungskonzept“

KURIER: Sie wurden heuer als Spitzenkandidat vorgestellt, was viele überrascht hat. Dann wurden Sie als Politunerfahrener und der Unbekannte bezeichnet. Stören Sie diese Zuschreibungen?
Florian Kamleitner: Was mich freut, sind die Zuschreibungen aus der Bevölkerung, die in eine andere Richtung gehen. Es ist viel Unterstützung da. Es war auch der Ansatz der Volkspartei, dass man nicht mit einer One-Man-Show antritt, sondern mit einem jungen Team.
Die ÖVP kritisiert den angeblichen Stillstand und dass SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch keine Projekte umsetzt. Die Sanierung des Stadtbudgets und die Modernisierung der Ringstraße wurden aber etwa in seiner Zeit umgesetzt. Welchen Stillstand kritisieren Sie also?
Man hat 2012 angekündigt, dass man die Zonen-Regelung aufhebt. Das hat man nicht gemacht. Man hat 2017 eine Sportmeile angekündigt. Das hat man nicht umgesetzt. Die Ringstraße ist ein gutes Projekt. Aber warum musste es umgesetzt werden? Weil Gefahr im Verzug war. Es ist aber kein Bürgerbeteiligungsprojekt, das die Kremserinnen und Kremser einbezieht, aber genau solche Projekte haben in den letzten Jahren gefehlt.
Nachdem in der Innenstadt Geschäftstreibende bemängelt haben, dass die Polizei zu wenig Präsenz zeige, organisierte die ÖVP einen Sicherheitsgipfel. Ein Lösungsansatz: Kameraüberwachung. Würde dabei nicht erst recht ein ungutes Gefühl entstehen?
Ich bin nicht dort gestanden mit einem fertigen Konzept. Ich habe gesagt „Was ist eure Meinung dazu?“ und habe mit einer Juristin nur das, was rechtlich möglich ist, aufgezeigt. Und die Kameraüberwachung ist rechtlich möglich. Städte wie Baden und Mödling haben vorgezeigt, dass man Vandalismus mit einer öffentlichen Überwachung Herr werden kann.
KURIER Talk mit Florian Kamleitner
Sie treten mit dem Spruch „Grün statt Grau“ auf und fordern kreative Lösungen. Welche wären das?
Wir wollen ein örtliches Entwicklungskonzept. Da habe ich dann Instrumente, um dem Bauwahnsinn in Krems Einhalt zu gebieten. Es gab Projekte, wo die Stadt Krems in Richtung Fassadenbegrünung beteiligt war, wo man einen unmittelbaren Effekt verschaffen kann. Wissen Sie, wo das Konzept gelandet ist? In der Schublade, weil wieder verzögert worden ist. Das ist dann noch mehr Motivation, dass ich sage, das muss jetzt anders geschehen.
Sie haben den Wettbewerb der besten Ideen angesprochen. Mit wem will man bei der Umsetzung nach der Wahl zusammenarbeiten?
Es sind alle eingeladen, mitzuarbeiten. Es gibt aber eine rote Linie: Wenn etwas gegen die Anliegen der Kremserinnen und Kremser geht, dann ist mit uns keine Mehrheit zu finden. Teresa Sturm

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