Kremser „Koalitionspoker“ wird in letzter Sekunde entschieden
Gespannt wartete man am Mittwoch auf eine Entscheidung von Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ), mit wem er in Zukunft in Krems regieren möchte – doch vergebens.
Die Würfel im „Koalitionspoker“ der Donaustadt sind auch am Donnerstag noch nicht gefallen. Wie berichtet, fehlen der SPÖ mit 17 der 40 Mandate, vier Stimmen für eine Mehrheit.
Von wem diese kommen sollen, will Resch nun abermals in Gesprächen mit allen Parteien klären, wie das Magistrat Krems auf KURIER-Anfrage mitteilte. Diese dürften sich noch bis Montag ziehen.
Zeit läuft ab
Viel Bedenkzeit bleibt der SPÖ-Spitze dann aber nicht mehr, da bereits am Dienstag (4. Oktober, genau ein Monat nach der Wahl) zur konstituierenden Sitzung in das Rathaus Stein geladen wird. Diese wird von Wolfgang Mahrer, Mandatar der Kremser Linke Stadtbewegung (KLS) als dem „dienstältestes“ Gemeinderatsmitglied durchgeführt.
Die KLS (drei Mandate) wurde wie in den letzten fünf Jahren als fixer Partner der SPÖ gehandelt. „Wir bleiben unserem Weg treu und werden keine Koalitionsvereinbarung unterzeichnen“, erklärt Mahrer aber.
Obwohl die ÖVP (zehn Mandate) im Gemeinderatswahlkampf immer wieder rhetorisch scharf gegen Resch schoss, könnten sie sich nun aber verbrüdern.
Rot-Schwarz?
Wie auch vom Magistrat bestätigt wird, fanden intensivere Gespräche zwischen dem Bürgermeister und VP-Spitzenkandidat Florian Kamleitner statt.
Tendenzen bestätigen wollte die ÖVP auf Anfrage aber noch nicht: „Der Status ist unverändert.“ Fix ist nun aber, wer die drei Plätze der Volkspartei im Stadtsenat besetzen wird. Neben dem noch amtierenden Vizebürgermeister Martin Sedelmaier werden mit Florian Kamleitner und Bernadette Laister zwei Newcomer einziehen.
Ebenfalls fix ist, dass Dominic Heinz und Robert Simlinger für NiK (Neos in Krems) im Gemeinderat sitzen werden. Auch mit den Pinken würde sich für die SPÖ eine Koalition anbieten.
Gemeinsam mit der KLS würde man so auf 22 Mandate kommen. Ebenfalls attraktiv könnte eine Zusammenarbeit mit den Grünen sein, die bei der Wahl ein Mandat erreichten.
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