Krems: "Grüne Zone" bleibt ein rotes Tuch

Die "Grüne Zone" wurde in Krems 2011 eingeführt.
Oppositionsparteien fordern die Abschaffung des 2011 eingeführten Parksystems.

"Grüne Chaos-Zone – sofort aussetzen, neu planen, besser umsetzen." Damit warb die Kremser SPÖ vor der Gemeinderatswahl 2012 um Stimmen. Für die ungeschickte Einführung des Parksystems bekam die ÖVP-Mehrheitsfraktion damals einen Denkzettel verpasst; seither ist ihr Bürgermeister-Sitz weg. Fünf Jahre später klafft bei diesem Thema weiterhin eine offene Wunde. Mit dem Unterschied, dass die Bürger bei einer Befragung 2014 für die bestehende Grüne Zone und gegen ein neues Parksystem inklusive "Gratis-Stunde" und Ausweitung bis in den Stadtteil Mitterau stimmten. Mehrere Oppositionsparteien fordern dennoch das Ende der Grünen Zone.

"Die SPÖ hat eine perfide Strategie verfolgt und die Stadtteile gegeneinander ausgespielt. Dafür, dass alles beim Alten blieb", sagt Nikolaus Lackner, Gemeinderat der Kremser Kommunisten und Linkssozialisten (KLS). Auch für Sandra Mayer, Frontfrau der Grünen, war die "Proforma-Umfrage rausgeschmissenes Geld, weil nie gefragt wurde, ob die Bürger die Grüne Zone überhaupt wollen." Zwar würden Parkplätze geschaffen, aber unkoordiniert. "Das kann zu keiner langfristig guten Lösung führen", sagt Mayer.

Sowohl Peter Lanzrath von der Bürgerliste "UBK" als auch FPÖ-Spitzenkandidatin Susanne Rosenkranz sprechen gar von einem Totalversagen bzw. einer Abzocke. "Sie gehört ersatzlos gestrichen. In der blauen Zone verlangen wir einen gebührenfreien Samstag", fordert Rosenkranz.

Verdoppelt

Besserungen will auch Adolf Krumbholz, Gemeinderat der Liste "Pro Krems" keine spüren: "Die Tagesgebühr wurde sogar von zwei auf vier Euro verdoppelt." Das schade den Mitarbeitern. "Mit der Parksituation kann man nicht zufrieden sein. Es gibt nach wie vor jede Menge Sonderregelungen, wodurch die Gäste verschreckt werden", sagt ÖVP-Spitzenkandidat Erwin Krammer, "keiner hat Bürgermeister Resch daran gehindert, es besser zu machen."

Die SPÖ ist überzeugt, das Thema angepackt zu haben: "In einer überparteilichen Arbeitsgruppe ist es intensiv bearbeitet worden. Das neue Konzept wurde einer Abstimmung zugeführt", sagt SPÖ-Stadtrat Alfred Scheichel. 75,8 Prozent stimmten dagegen. "Seit 2012 wurden aber unter der SPÖ 450 neue Parkplätze geschaffen. Und statt vier gibt es nur noch eine Parkzone in der Altstadt", betont Scheichel. Für ihn sind vier Euro pro Tag im Städtevergleich günstig, er kündigt aber weitere Lösungen an.

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