Kranke und behinderte Asylwerber ziehen in Ex-Pflegeheim ein

Diakonie-Direktor Michael Chalupka, Claire Ulbrich und die Pfarrer Wieland Curdt sowie Leopold Steyrer
Diakonie will sich um Flüchtlinge mit erhöhtem Betreuungsbedarf kümmern.

Rund 200 Flüchtlinge sollen in den nächsten Wochen im ehemaligen Landespensionistenheim in Baden unterkommen. Die Diakonie will sich dort verstärkt um zwei Gruppen unter den Schutzsuchenden kümmern: Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen besondere Betreuung brauchen – samt ihren Familien. Und um rund 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an der Schwelle zur Volljährigkeit.

"Mit der größeren Zahl an Flüchtlingen steigt auch die Zahl jener Menschen, die erhöhten Betreuungsbedarf haben", erklärt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie. Das Gebäude sei für deren Unterbringung baulich bestens geeignet. Seit 2014 steht es leer, mit dem Einzug der ersten Asylwerber Anfang Februar soll aus dem "Helenenheim" das "Paul-Weiland-Haus" werden (es ist nach dem im Vorjahr verstorbenen Superintendenten benannt).

24 Stunden besetzt

Die Verträge zwischen Diakonie und Land sollen diese Woche unterschrieben werden. Mit den nötigen Arbeiten im Haus hat die Diakonie am Montag begonnen. Claire Ulbrich wird die Einrichtung für die Diakonie leiten. Sie rechnet mit Vollbetrieb ab Ende März.

"Als ehemaliges Pflegeheim bietet das Haus gute Bedingungen, um sich um Menschen mit speziellen Bedürfnissen zu kümmern", meint Ulbrich, "etwa Menschen, die an Krebs oder Diabetes leiden oder körperlich eingeschränkt sind."

Das Gebäude erlaubt es, mehrere Räume zu Familieneinheiten zusammen zu schließen. Im Haus soll rund um die Uhr eine Ansprechperson der Diakonie anwesend sein – auch für die Badener Bevölkerung. "Es soll eine lebendige Gemeinschaft entstehen, in der auch die Badener willkommen sind", so Ulbrich. 20 Menschen werden im Vollbetrieb beschäftigt sein, darunter Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und Krankenpflegerinnen.

8500 Plätze

Die Zuteilung der Asylwerber erfolgt durch das Land NÖ. Dort sieht man das Projekt positiv. Das Weiland-Haus werde zwar keine Spezialeinrichtung, ein Mix von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sei aber willkommen.

8500 Grundversorgungsplätze hat Niederösterreich 2015 geschaffen. "Und wir arbeiten weiter auf Hochtouren", heißt es aus dem Büro von Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Neben Baden werden demnächst Quartiere in Mistelbach, Krems und Stockerau eröffnet.

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