Krähen-Abschuss gestoppt: Jägerschaft in Aufregung

Krähen-Abschuss gestoppt: Jägerschaft in Aufregung
Magistrat St. Pölten beruft sich auf eine Studie.

Es war eine Besprechung, die die Jägerschaft mit einiger Verwunderung zurückließ. Die Waidmänner hatten im Magistrat nachgefragt, warum St. Pölten als einzige Gemeinde in NÖ die Verordnung für die "Ausnahme von den Schonvorschriften für Raben- und Nebelkrähen, Elstern und Eichelhähern" noch nicht erlassen habe. In den vergangenen Jahren habe es schließlich immer grünes Licht für den Krähen-Abschuss gegeben. Die überraschende Antwort: Man werde keine derartige Verordnung beschließen.

"Die Argumentation war, dass man damit dem Taubenproblem in der Stadt Herr werden wolle", berichtet ein Jäger, der befürchtet, dass sich diese Entscheidung auf die Bestände von Jungvögel bzw. Jungwild auswirken könnte. "Diese hängen schließlich von der Dichte der Rabenvögel ab. Auch für die Saat auf den Feldern könnte dies negative Folgen haben." St. Pölten würde mit dieser Entscheidung eine absolute Ausnahme in Niederösterreich darstellen, heißt es auch seitens des Landesjagdverbandes.

Neue Regelung

Im Magistrat sieht man die Sachlage anders. Man beruft sich auf eine Studie, die auch auf der Homepage des Naturschutzbundes zu finden sei. "Diese kommt zu dem Schluss, dass die Population von Rebhuhn, Fasan und anderen Singvögeln hauptsächlich durch meteorologische Gegebenheiten im Frühjahr und nur in sehr geringem Maße von der Bejagung von Krähenvögel beeinflusst wird", berichtet Martin Gutkas, Leiter des Fachbereichs Behörden im Magistrat.

Gutkas betont zudem, dass es für den Abschuss der Tiere eine landesgesetzliche Regelung brauche und nicht eine auf Bezirksebene.

Die Waidmänner haben sich mittlerweile mit einem Brief an Bürgermeister Matthias Stadler und Landesrat Maurice Androsch gewandt.

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