Konfliktzone Wald: Der neue Landesjägermeister auf Werbetour

Landesjägermeister Christoph Metzker, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Leopold Obermair
Mountainbiker, Reiter und Motorradfahrer sind immer öfter illegal in der Natur unterwegs. Das und andere Themen diskutiert der Jagdverband mit der Politik.

Seit vergangenen Juni hat Niederösterreich einen neuen Landesjägermeister. Nach 13 Jahren mit dem ehemaligen Vizekanzler Josef Pröll an der Spitze, wurde im Sommer der 48-jährige Christoph Metzker zum Nachfolger gewählt.

Metzker ist wie Pröll tief im Raiffeisen-Konzern verwurzelt. Er begann 2004 seine Berufslaufbahn in der RWA Raiffeisen Ware Austria AG. Seit fünf Jahren ist der Absolvent der Universität für Bodenkultur RWA-Vorstand und verantwortet dort Geschäftsbereiche wie Holz und Biomasse, Saatgut, Haus & Garten sowie Marketing und Objektmanagement. 

Seit seiner Wahl versucht der neue Landesjägermeister bei diversen Antrittsbesuchen im Bundeskanzleramt, bei Innenminister Gerhard Karner und zuletzt bei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wichtige Anliegen zu thematisieren.

Im Fokus stand dabei besonders das Thema rund um Konflikte im Wald. Niederösterreich sei ein Naturparadies und eine beliebte Urlaubsdestination. Es kommt deshalb zum Zusammentreffen vieler Freizeitnutzer wie Mountainbiker, Reiter und Wanderer mit anderen Naturnutzergruppen wie Jägern, Förstern und Landwirten.

Interessen unter einen Hut bringen

Die Herausforderung dabei sei, dass diese verschiedenen Interessen unter einen Hut gebracht werden. "Ziel muss ein Miteinander sein, dass die Interessen der Menschen ebenso wahrt, wie jene der Natur und des Wilds. Nur so können wir intakte Ökosysteme schützen, die unterschiedliche Leistungen für die Menschen sowie die Flora und Fauna erbringen“, meinte Mikl-Leitner bei Metzkers Besuch.

Der NÖ Jagdverband setzt seit dem Frühjahr 2024 den Schwerpunkt "Zukunft.Lebensraum“. Vier Fachveranstaltungen brachten Expertinnen und Experten zusammen, um Wissen und Erfahrungen rund um klimafitte Lebensräume zu bündeln. Die zentrale Botschaft: Nur wenn alle mitwirken – Jägerinnen und Jäger, Land- und Forstwirtschaft, Freizeitnutzer – gelingt eine biodiverse, robuste Natur.

Landesweite Zusammenarbeit als Schlüssel

Wie die Landeshauptfrau erklärt, lebe man in NÖ "die Förderung der Artenvielfalt als Gemeinschaftsprojekt". Projekte wie "Natur im Garten" fördern naturnahe Gärten, während die Initiative "Wildökolandaktion“ gemeinsam mit der EVN und Programme wie "Wildtiere und Verkehr“ bereits erfolgreich umgesetzt wurden.

Künftig soll die Zusammenarbeit weiter vertieft und durch neue Projekte belebt werden. Besonders wichtig sei dabei der Ausbau der Initiative "RespekTiere deine Grenzen“, die Freizeitnutzer über korrektes Verhalten im Wald aufklärt. "Ziel ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Wildtieren und Lebensräumen – insbesondere dort, wo Menschen der Natur begegnen", so Mikl-Leitner und Metzker.

Herausforderung Klimawandel

Der Jagdchef betonte, dass der Klimawandel neue Herausforderungen mit sich bringe: höhere Temperaturen, eine veränderte Wald- und Baumgrenze beeinflussen Wildverhalten und Artenzusammensetzung. Metzker spricht sich für eine übergeordnete Strategie aus, die von unterschiedlichen Naturnutzergruppen gemeinsam entwickelt und auf lokaler und regionaler Ebene umgesetzt wird.

Kommentare