Kompromiss: Kleinere Windräder

Nur 60 neuer Windräder dürften heuer aufgestellt werden
Bürgermeister von Trumau ist weiter für Windkraft, will aber 200-Meter-Riesen nicht genehmigen.

Das Thema Windräder bewegt: 300 Besucher kamen am Freitagabend zur ersten Info-Veranstaltung der Windkraft-kritischen Bürgerinitiative "Pro Lebensraum Trumau" – insgesamt hat die Gemeinde im Bezirk Baden rund 3500 Einwohner. "Wir sind sehr zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass wir erst vor wenigen Wochen richtig begonnen haben", freut sich Sprecher Peter Wolfram. Wie der KURIER berichtete, ist das Ziel der Initiative eine Bürgerbefragung über die Errichtung von Windrädern, bei der Gemeinde lehnt man das bisher ab.

Die Fronten sind auch in Trumau klar: Hier die Initiative – da die Gemeinde, die sich schon 2012 auf den Ausbau der Windkraft festgelegt hat. Bis zu zwölf Anlagen sollen entstehen. Anders als etwa zuletzt in den benachbarten Orten Münchendorf und Himberg ist das Gesprächsklima in Trumau aber nicht vergiftet: Beide Seiten zeigen sich verständnisvoll, sprechen von einer guten Verhandlungsbasis. Kollross selbst nahm auch am Info-Abend von "Pro Lebensraum Trumau" teil. Und sorgte mit einem Kompromissvorschlag für die Überraschung des Abends: Zwar bleibe er "ein Fan der Windkraft", bei der Höhe der Anlagen habe er sich mit den beteiligten Unternehmen Wien Energie und Südwind aber auf eine deutliche Reduktion geeinigt.

Nur 149 Meter Höhe

Statt 143 Metern , wie beim bisher geplanten Typ, soll die Nabenhöhe 105 Meter betragen, bei senkrecht stehendem Rotor würde die Gesamthöhe so statt 200 lediglich 149 Meter betragen – gleich hoch wie bei den Windrädern im benachbarten Tattendorf. "Von den zentralen Befürchtungen – zu hoch, zu nah, zu viele – denke ich, haben wir zumindest eine aus dem Weg räumen können", meint Kollross.

Seitens der Initiative will man den Vorschlag des Bürgermeisters in einer Sitzung am Dienstagabend diskutieren. "Wir glauben dem Bürgermeister sein ehrliches Bemühen", so Wolfram.

Mehrere Gemeinden wollen in Zukunft auf Windkraft setzen. Derzeit bestehen in Tattendorf und Pottendorf elf Anlagen. In Ebreichsdorf gibt es schon seit 2010 entsprechende Pläne, Infoveranstaltungen fanden schon vor geraumer Zeit statt. Stadtchef Wolfgang Kocevar erneuerte beim Bürgermeisterempfang am Freitagabend das Bekenntnis zur Windenergie noch einmal – die Optik sieht er dabei pragmatisch: "Rund um Ebreichsdorf gibt es Windräder oder sind Windräder geplant. Sehen müssen wir sie also sowieso." Rund 20 Windkraftanlagen könnten in Ebreichsdorf nahe der A3 entstehen.

Ein Stück weiter ist man schon in Oberwaltersdorf. Sechs Windräder der Wien Energie und der EVN könnten schon 2015 stehen. Derzeit läuft die Rechtsmittelfrist im UVP-Verfahren.

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