Regierungsbank statt Gemeinderat: Applaus für neue SPÖ-Staatssekretärin

Ulrike Königsberger-Ludwig mit Bundesparteichef Andreas Babler bei einem Auftritt in Amstetten
In ihrer Heimatstadt Amstetten freuen sich viele mit Ulrike Königsberger-Ludwig über die Berufung in die Bundesregierung.

Die Rückkehr als Gemeinderätin ins Stadtparlament hatte die Amstettnerin Ulrike Königsberger-Ludwig zuletzt mit ihrer gerne ausgeübten und erfüllenden Aufgabe als Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin abgelehnt. Dass sie ihre Bestellung zur neuen Staatssekretärin im Gesundheitsministerium angenommen hat, nimmt der Mostviertlerin in der Heimatstadt aber niemand übel. Über das Wochenende wurden ihr Hunderte Gratulationswünsche übermittelt.

Die frühere Amstettner Kulturstadträtin und SPÖ-Vizebürgermeisterin hätte bei der Gemeinderatswahl aufgrund ihrer vielen Vorzugsstimmen und der damit verbundenen Vorreihung auf Listenplatz 13 ein Mandat in der roten Gemeinderatsriege errungen. Sie verzichtete darauf. So wie sie es im Vorjahr klar abgelehnt hatte, nach dem Wunsch aus der SPÖ-Landesparteiführung in Amstetten als Bürgermeisterkandidatin anzutreten.

Rückkehr ins Parlament

Nun kehrt die als besonnen und auch kompromissfähig bekannte Mostviertlerin, die seit März 2018 Landesrätin war, an  eine ihr vertraute Arbeitsstelle zurück. War sie doch von 2002 bis 2018 als Nationalrätin im Parlament tätig. Im kolportierten Machtkampf innerhalb der SPÖ-Lager fiel die Wahl von SPÖ-Chef Andreas Babler dann auf die erfahrene Gesundheits- und Sozialpolitikerin, die sich vor allem während er Corona-Pandemie viel Respekt in großen Teilen des politischen Mitbewerbs erwarb.

Das war auch aus den Glückwünschen zum Aufstieg in die nächste Regierungsebene zu entnehmen. So postete die SPÖ Amstetten mit ihrem Chef und Vizebürgermeister Gerhard Riegler: "(Unsere) Ulrike Königsberger-Ludwig wird zukünftig als Staatssekretärin in der neuen Bundesregierung für den Gesundheitsbereich zuständig sein. Wir gratulieren dir, liebe Ulli, recht herzlich zu deiner Nominierung als Staatssekretärin und wünschen dir alles Gute für deine kommenden Aufgaben. Im Gesundheitsbereich gibt es viel zu tun und wir sind uns sicher, dass du die richtige Wahl bist, um viele Verbesserungen für die Menschen in Österreich zu erreichen“. Der Gratulation an die SPÖ-Vorsitzende im Bezirk Amstetten schlossen sich jedenfalls zahlreiche Gratulanten an. 

Lobende Worte fand am Sonntag sogar ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner in einer Aussendung. "Mit Ulrike Königsberger-Ludwig kommt Niederösterreich eine konstruktive und kooperative SPÖ-Politikerin in der Landesregierung abhanden.“ Er hoffe zugleich, „dass es seitens der SPÖ wieder jemanden wie Königsberger-Ludwig gibt - mit der Bereitschaft, konstruktiv mitzuarbeiten, statt gegen-eh-alles zu sein. Das wäre für Niederösterreich jedenfalls wünschenswert“, ließ Zauner aber nicht die Chance aus, sich am nicht in die Bundesregierung berufenen SPÖ-Vorsitzenden Sven Hergovich zu reiben.

Glückwünsche kamen auch vom eben erst mit SPÖ-Unterstützung wiedergewählten Amstettner ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer: "Herzliche Gratulation an Ulrike Königsberger-Ludwig. Persönlich schätze ich ihre sachliche und fachliche Art. Sie ist lösungsorientiert und stets um ein Miteinander bemüht. Durch ihre Arbeit in Amstetten und im Land bringt sie jahrelange Erfahrung in die neue Bundesregierung mit ein. Gerade im Gesundheitsbereich stehen wir Gemeinden vor großen Herausforderungen, umso wichtiger ist eine starke, kompetente Stimme aus und für Amstetten mit seinen beiden Landeskliniken, für die Regionen und für die Kommunen insgesamt.“

Amstetten-Bezug

Gut möglich, dass Königsberger-Ludwig im Rahmen der Angelobung beim Bundespräsidenten auf eine Vorgängerin mit Mostviertler Wurzeln trifft. Die im November zurückgetretene Kultur-Staatssekretärin der Grünen, Andrea Mayer, ist nämlich eine gebürtige Amstettnerin.

Persönlich freute sich  Königsberger-Ludwig jedenfalls sehr über die vielen aufmunternden Glückwünsche: "Ich danke den unzähligen Menschen, die mir zur Nominierung zur Staatssekretärin gratuliert haben - auf allen ,Kanälen’. Danke euch! Danke Ihnen! Ich freue mich auf die neue Aufgabe und auf das Arbeiten mit dem großartigen Team. Wissend, dass die Herausforderungen groß sind und die Menschen in Österreich zu Recht erwarten, dass die Regierung für die Probleme der Zeit Lösungen findet und viel Arbeit vor uns liegt! Ich kann versprechen, dass ich mich mit vollem Einsatz für meine Aufgaben einsetzen werde - danke!“, ließ sie wissen.

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