„Die Wirtshauskultur ist ein großer Verein mit fast 200 Mitgliedern. Die Prämierung ist daher eine besondere Ehre für uns“, sagt Essl, der mit seiner Partnerin Marie-Theres Weichslbaum den Betrieb im März dieses Jahres übernommen hat.
Vom Stadl zum Gasthof
Dass Essl überhaupt zum Kochen gekommen ist, ist seinen Eltern zu verdanken; Christine und Franz Essl haben 1989 im Stadl ihrer Großmutter mit einem kleinen, aber feinen Wirtsbetrieb gestartet. Aus den fünf Tischen, die damals zum Landgasthaus gehörten, sind heute 90 Sitzplätze geworden.
„Das Motto in der Familie lautet: Ein Jahr ohne Baustelle ist ein verlorenes Jahr“, sagt Weichslbaum mit einem Lachen. Und so wuchs der Betrieb stetig bis zum heutigen Gasthof an, der unter Gourmets längst gefeiert wird.
Marillen und Weine
Was die Essl’sche Küche auszeichnet, sind die regionalen Produkte, die auf dem Teller landen. Auf der rechten Donauseite gelegen, kann man dabei in der Wachau mit ihren Marillen, Weinen und hochqualitativen Produkten aus dem Vollen schöpfen.
„Wir haben direkten Kontakt zu unseren Produzenten und wissen genau, woher unsere Zutaten stammen“, sagt Essl. Somit ist es auch eine Frage der Saison, was den Gästen serviert wird.
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„Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Produkte. Daraus etwas zu machen, ist das Spannende an meinem Job“, ist der 32-Jährige von seinem Handwerk begeistert.
Etwas anderes als Koch zu werden, das hatte Essl aber ohnehin nie vor. Seit zehn Jahren arbeitet der 32-Jährige im Familienbetrieb mit, zuvor kochte er im Loibnerhof Knoll und dem Burg Vital Resort in Oberlech auf.
Es sind die schier unbegrenzten Möglichkeiten, die ihn jeden Tag aufs Neue gerne in die Küche gehen lassen. „Kochen ist der kreativste Job überhaupt“, ist er sicher.
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Und diese Überzeugung spiegelt sich auch in seinen Gerichten wieder: regionale Produkte werden neu interpretiert, traditionelle Gerichte treffen auf Innovation.
„Gelegen am rechten Donauufer der Wachau, umgeben von 76 Marillenbäumen, erfüllt das Landgasthaus – traditionell, aber nicht altbacken – alle Klischees dieser Region“, lautete das Urteil der Wirtshauskultur.
16 Mitarbeiter zählt das Landgasthaus Essl, auch Christine und Franz sind nach wie vor Teil des Teams. Trotz all der Krisen, mit denen die Branche derzeit zu kämpfen hat – von Teuerungen bis hin zu Personalmangel –, brechen Essl und Weichselbaum eine Lanze für die Arbeit in der Gastronomie.
Mit Freude zum Erfolg
„Was wir hier machen, ist mehr als bloß kochen und servieren. Wir bieten eine Weinberatung, erzählen etwas über die Entstehung unserer Gerichte und bereiten dem Gast eine schöne Zeit“, weiß Essl.
Dafür braucht es ein gutes Team, das an einem Strang zieht. „Uns liegt viel daran, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen“, so Weichslbaum, die im Service und im Backoffice tätig ist. Denn Spaß am Job ist die beste Triebfeder, sind die beiden überzeugt. Und wohl auch das, was einen Wirt erst zum „Top-Wirt“ macht.
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