Wie Wissenschaft Wissen schafft - und wie sie funktioniert

Das „VISTA Science Experience Center“ in Klosterneuburg.
Im neuen "VISTA Science Experience Center“ in Klosterneuburg soll Spitzenforschung erlebbar gemacht werden.

Den ersten Nobelpreis hat man schon. Fabrizio Olmeda erhielt die Auszeichnung für – die perfekte Pastasauce. Der Physiker vom ISTA (Institut of Science and Technology Austria) in Klosterneuburg hat physikalisch akkurat beschrieben, wie "Cacio e pepe“ gekocht werden soll und gewann damit den Ig-Nobelpreis, eine Auszeichnung für Studien, die "erst zum Lachen und dann zum Denken“ anregen.

1.300 Wissenschafter aus 80 Nationen

Doch die Chancen, dass auch ein "richtiger“ Nobelpreis nach Klosterneuburg geht, sind nicht so klein. Denn hier wird von 1.300 Wissenschaftern aus 80 Nationen Spitzenforschung betrieben.

Das ISTA soll aber kein Elfenbeinturm sein. Man will nicht nur forschen, sondern auch vermitteln, wie Wissenschaft funktioniert. Dafür geht nun das "VISTA Science Experience Center“ in Betrieb. Das aufregende Gebäude (von Studio Maks sowie Bollinger + Grohmann) steht nicht von ungefähr mitten am Campus. Es soll mit seinem geschwungenen Dach, lichtdurchfluteten Räumen und 9.200 Spiegelfliesen Dynamik und Offenheit der Spitzenforschung symbolisieren. Und einladen, diese zu erfahren.

Einblicke in die Forschung

"Wir wollen vermitteln, was hier am Campus passiert und wie Prozesse in der Wissenschaft ablaufen, abseits von reinem Faktenwissen“, erklärte Gaia Novarino, Vizepräsidentin für Wissenschaftsvermittlung des ISTA. "Es wäre ja schade, das alles für uns zu behalten.“ Die Ausstellung "Science in the Making – wie entsteht das Wissen von morgen?“ eröffnet Einblicke in die Forschung am ISTA.

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9.200 Spiegelfliesen lassen das VISTA glitzern und spiegeln die Forschung wider.

Ort der Begegnung

"Es ist kein Museum und kein Besucherzentrum, sondern ein Ort der Begegnung“, erklärt Christian Bertsch, Leiter des Centers. Fragen, wie "Was passiert am Rande des Universums?“ oder "Können Objekte mithilfe von Schalldruck zum Schweben gebracht werden?“ werden behandelt.

Die Themenpalette reicht dabei von Neurowissenschaften über Klimaforschung bis zur Zellbiologie. Interaktive Stationen, Exponate aus den ISTA-Laboren und Objekte, die in Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft entstanden sind, sollen Vielfalt und Dynamik der Wissenschaft greifbar machen.

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Die Ausstellung „Science in the Making“ will zeigen, wie das Wissen von morgen entsteht.

Kostenloses Angebot

Das kostenlose Angebot richtet sich an Schulklassen und Familien, aber auch an Kultur- und Wissenschaftsinteressierte jeglichen Alters. Das ISTA sieht darin auch einen Beitrag, dem Misstrauen in der Wissenschaft entgegenzuwirken, wird betont. Ein Besuch ist nur im Rahmen von gebuchten Ausstellungstouren möglich. Auch Workshops werden angeboten.

Auf rund 1.500 Quadratmetern gibt es Learning- und Maker-Spaces, ein Auditorium und eine Kaffeebar. 1.100 Quadratmeter des Gebäudes mit der Ausstellung liegen unterirdisch. 12,5 Millionen Euro wurden in den Bau investiert.

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