Klosterneuburg: „Da kommt eher ein AKW am Leopoldsberg“

Stadtrat Kaufmann und Hannes Bachmair, Leiter des Referats Stadtplanung
Stadtrat Kaufmann betont, dass Umwidmungen von Grün- in Bauflächen äußerst unrealistisch sind.

Die Nachricht, dass zwei Hektar im Natura2000-Gebiet in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) verpachtet werden sollen, sorgt weiter für Aufregung. Während in der Trafik gegenüber vom Rathaus die Petition gegen eine Verpachtung „an Immobilien- oder Baufirmen oder sonstige Dritte“ von Flächen im Reihergraben aufliegt, wurden am Dienstag im Rathaus die Änderungen in der Stadtentwicklung präsentiert.

Ein Punkt dabei betraf auch den Reihergraben. Jener Mann, der die „Reihergraben Immobilien Gmbh und Co. KG“ gegründet hat und die zwei Hektar pachten möchte, stellte den Antrag, seine Liegenschaft in ein erhaltenswerte Gebäude im Grünland (GEBs) umwidmen zu lassen.

16 Quadratmeter Erweiterung

Sepp Wimmer von den Grünen befürchtet bei den GEBs eine „schleichende Baulandausweitung“. Zur Erklärung: „Der Unterschied zwischen GEBs und ‚normalen‘ Gebäuden im Grünland ist, dass GEBs einen Erhaltungsstatus haben und die Möglichkeit einer Vergrößerung. ‚Normale Gebäude‘ können bei Einsturz oder Brand nicht mehr aufgebaut werden. Bewohnt können beide werden“, sagt er.

Weil die Entwicklung von Siedlungsbereichen in Randlagen nicht weiter gefördert werden soll, wurde die Zusatzbezeichnung „+“ für GEBs eingeführt, erläutert Stadtrat Christoph Kaufmann (ÖVP). Diese sieht vor, dass ein Baubestand um höchstens 16 Quadratmeter erweitert werden kann – so auch jener von der GmbH.

„Die vorgeworfene ‚schleichende‘ Baulandausweitung gibt es in Klosterneuburg schlicht nicht. Eine Baulandwidmung in Klosterneuburg ist so realistisch, wie die Errichtung von einem Atomkraftwerk am Leopoldsberg“, sagt Kauffmann. Ob die zwei Hektar verpachtet werden, wird sich bei der nächsten Gemeinderatssitzung herausstellen.

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