Bürger suchen Privatquartier für Flüchtlinge

Gemeinsam mit den Fanclubs werden die Basketballer von den Flüchtlingen lautstark angefeuert.
Ende Mai müssen die Asylwerber die Kaserne verlassen. Basketball-Fans helfen.

Das Basketball-Match der Klosterneuburger Dukes endete vergangenen Dienstag mit einer 56:77-Niederlage gegen Gmunden. "No Problem. The next match we will beat them", machte der Somalier Anas dem Sprecher des Dukes-Fanclubs, Johannes Gatterer, gleich nach dem Spiel wieder Mut.

Bis zu 250 Flüchtlinge waren seit Ende 2014 in der Magdeburg-Kaserne untergebracht; Anas ist einer von ihnen. Ende Mai läuft der Vertrag für die Unterkunft in der Kaserne aus. Da das Areal verkauft wird, ist eine Verlängerung ausgeschlossen.

Davon wollen sich drei Fanclubs der Dukes nicht entmutigen lassen: Vor zwei Wochen wurde eine Unterschriftenaktion initiiert. Seither haben knapp 200 Fans, Bekannte und Verwandte unterschrieben. Das Ziel: Die Betroffenen, von denen mittlerweile viele zu guten Freunden geworden sind, in Privatquartieren unterzubringen.

Die Basketball-Fans sind einer Meinung: Die Asylwerber haben sich bestens in Klosterneuburg integriert. Anfangs wurde jeden Samstag Basketball gespielt. Wenige Monate später sind die Flüchtlinge bei jedem Heimspiel dabei, sogar auswärts werden die Sportler angefeuert. "Die Flüchtlinge sind selbst schon Fans der Dukes geworden", weiß Gatterer.

Ob in der kurzen Zeit ausreichend Quartiere gefunden werden, ist offen. "Aber träumen werden wir wohl noch dürfen", sagt ein anderer Fan. Zumindest möchten die Fanclubs einen Teil der Flüchtlinge in der Stadt halten bzw. in wenigen Monaten wieder eine Unterkunft anbieten.

Auch auf politischer Ebene wird das Thema unterstützt. Am Freitag wurde im Gemeinderat ein Antrag angenommen, der die Schaffung von Asylplätzen vorsieht. Das Ziel: 200 Betreuungsplätze für die langfristige Begleitung und Integration der Betroffenen.

Kommentare