Klosterneuburg: Bäume müssen wegen strenger Gesetze fallen

Die grüne Wienerwaldgemeinde klagt über die gefällten Bäume
Strikte Auflagen zwingen die Gemeinde Klosterneuburg zu Abholzungen und hohen Zahlungen.

Fällt ein Ast herunter oder stürzt gar ein Baum um, ist das  eine Gefahr für Wanderer und Spaziergänger. Haften und zahlen muss in diesem Fall die Gemeinde . In Klosterneuburg wurde das jüngst sehr teuer: Da die Gesetzeslage für Wegerhalter sehr streng ist, mussten dort zuletzt überdurchschnittlich viele Bäume gefällt werden, um Unfällen vorzubeugen. Kostenpunkt für die Gemeinde: 100.000 Euro. „Das wird aber noch mehr’’, fürchtet der Bürgermeister.

Abholzung sorgt für Verwirrung bei der Bevölkerung

Die abgeholzten Flächen sorgen außerdem bei der Bevölkerung für Verwirrung: „Die meisten Anfragen über die Abholzung haben wir von Wanderern erhalten. Erklären wir dann den gesetzlichen Hintergrund, stoßen wir dabei meist auf Unverständnis’’, erklärt Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP).   Die abgeholzten Flächen sollen aber nicht leer bleiben.  Klosterneuburg will weiterhin grüne Naturräume bieten und die Flächen neu bepflanzen – was freilich erneut Geld kosten wird.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde eine einstimmige  Resolution gefasst, die an das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und an das Justizministerium weitergeleitet wurde. Ziel der Resolution ist eine gelockerte Version der Pflichten als Wegerhalter: „Wer sich in den Naturraum begibt, der muss selbst verantwortlich sein. Ich denke auch, dass die meisten Naturfreunde da meiner Meinung sind’’, ergänzt der Bürgermeister. In Klosterneuburg hofft man damit auf eine Lockerung der strengen Gesetzeslage.

von Theresa Bittermann

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