Kinder und Familie in NÖ: 750 Millionen Euro für Kinderbetreuung
Natürlich roch es stark nach Wahlkampf, als ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner im September des Vorjahres ein 750 Mio. Euro schweres Paket in Sachen Kinderbetreuung präsentierte. Kernpunkte sind dabei die Öffnung der Kindergärten für Kinder ab zwei Jahren, ein Ausbau der Infrastruktur, eine Verringerung der Gruppengröße und eine Verkürzung der Schließzeiten im Sommer auf nur eine Woche.
Tatsächlich aber ist es höchst an der Zeit, dass die Versorgung der Kleinen auf neue Beine gestellt wird. Da geht es zum Beispiel um Lebensrealitäten. Immer mehr Frauen wollen bzw. müssen zum Karenzende nach spätestens zwei Jahren wieder in den Job zurück. Kinderkrippen sind aber teuer, sie kosten etwa 400 Euro im Monat.
Zudem verzeichnen Städte wie Wiener Neustadt oder auch St. Pölten einen starken Zuzug. Alleine in Wr. Neustadt müssen in den kommenden zwei Jahren 20 neue Kindergarten- und Kleinkindergruppen errichtet werden.
Dass das Land nun eine Offensive startet, wird zwar allgemein begrüßt, in den Gemeinden selbst ist bei einigen Bürgermeistern die Skepsis aber groß. Das liegt nicht nur an den Kosten, die für den Bau neuer Gruppen entstehen. Die große Frage wird sein, ob genügend Personal gefunden wird.
Insgesamt werden 850 zusätzliche Fachkräfte benötigt. Viel tut sich aber auch im schulischen Bereich. So entsteht in Baden bis 2030 das dritte Gymnasium der Stadt am Bildungscampus rund um die Pädagogische Hochschule. In Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) fließen 35 Millionen Euro in 32 bis 36 neue AHS-Klassen.
Für Eltern, die sich mit ihren Kindern vom Schulstress erholen wollen, bietet NÖ ebenfalls einiges an: Der Semmering, die Kellergassen des Weinviertels, die entrischen Landschaften des Waldviertels oder die toskanisch anmutenden Hügel des Mostviertels haben viele Wanderrouten. Die National- und Naturparks tragen zum Artenschutz bei und sind famose Ausflugsziele. Wenn der Winter hold ist, warten neben den klassischen Skigebieten Geheimtipps – etwa der Unterberg – auf die Skifahrer, Langläufer und Rodler.
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