Kein Schutz für das „Insel-Haus“ in Gmünd?
Man spürt, wie verzweifelt Hans Dieter Benischek aus Gmünd ist, wenn er auf seinem Grundstück die verzwickte Lage beschreibt. Sein Wohnhaus befindet sich auf einer Art Halbinsel. Errichtet zwischen zwei Flüssen. Nicht erst einmal ist sein Besitz von Wassermassen teilweise zerstört worden. Am schlimmsten war er nach dem Hochwasser im Jahr 2002 betroffen. Bis jetzt wartete er vergebens auf einen Flutschutz.
Weil er der einzige Betroffene in dieser Problemzone ist, versuchen Stadt und Land eine „wirtschaftliche Lösung“ zu finden. Seit fünf Jahren wird intensiv geplant und gerechnet.
Geduldsfaden reißt
Benischeks Geduldsfaden scheint zusehens zu reißen. „Immer wieder kommt das Wasser bedrohlich nahe. Die Herrschaften planen und rechnen so lange herum, bis es tatsächlich wieder zu spät ist“, befürchtet der Eigentümer. Seit 1983 ist er im Besitz des ehemaligen Forsthauses, das zuvor von einem Unternehmer dort errichten wurde. Bis 2001 habe er keine Angst vor Überflutungen gehabt, weil es „die bis zu diesem Zeitpunkt nicht gab. Ich denke, dass die Begradigung der Flüsse Lainsitz und Braunau sowie die Demontage mehrerer Wehren die Ursachen des Übels sind“, meint Benischek. Nach dem Hochwasser 2002 hat er das ebenerdige Geschoß schweren Herzens aufgeben und darüber einen neuen Wohntrakt errichten lassen müssen, um das Risiko vor erneuten Überflutungen zu minimieren.
Sorgenfalten
„Ich möchte gerne auch die anderen Wohnbereiche wieder benützen. Aber die Sorge, dass alles wieder von den Wassermassen zerstört wird, ist zu groß“, erklärt der Hausbesitzer, während er in seinem Garten auf seiner provisorischen Holzbrücke steht. Die hat er eigenhändig errichtet, um im Notfall rasch trockenen Boden zu erreichen. Benischek ärgert sich, dass nichts weiter geht und er immer nur vertröstet wird.
"Zufriedenstellende Lösung"
Gmünds Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) verspricht, dass Benischek nicht in Stich gelassen wird. Man sei bemüht, eine zufriedenstellende Lösung zu finden, „sonst würden wir nicht schon so lange an diesem Projekt arbeiten“, meint sie. Weil es laufend neue Ideen gibt, komme es leider immer wieder zu Verzögerungen, bedauert ihr Stadtbaudirektor Michael Prinz und betont: „Gefördert wird eben nur die wirtschaftlichste Lösung. Derzeit gibt es drei verschiedene Varianten.“
Auch Verantwortliche des Landes Niederösterreich versichern, dass dem Betroffenen geholfen wird: „Sobald die beste, technisch machbarste und günstigste Lösung feststeht, wird das Projekt gefördert“, heißt es.
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