Kaserne aus Holz: Neues Zeitalter bricht in der Militärakademie an

Kaserne aus Holz: Neues Zeitalter bricht in der Militärakademie an
36,5 Millionen Euro werden in den modernen Ausbau der MilAk investiert. Damit soll das Platzproblem gelöst werden.

Soldaten müssen in Hotels und Pensionen übernachten, die Schüler der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit haben die Räume der Wiener Neustädter Fachhochschule in Beschlag genommen.

Seit Jahren ist es um das Platzangebot an der ältesten Militärakademie der Welt schlecht bestellt. Aus Kostengründen wurde ein zeitgemäßer Aus- und Umbau auf die lange Bank geschoben. Damit ist es aber nun vorbei. Baulich gesehen bekommt die Theresianische Militärakademie neben der alten Burg eine architektonische Frischzellenkur.

Mit dem Spatenstich von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Generalstabschef Rudolf Striedinger und Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) wurde am Freitag das 36,5 Millionen Euro teure Ausbauprojekt im Akademiepark vorgestellt. Neben der Daun-Kaserne, die bereits kernsaniert wird, entsteht ein moderner Zimmertrakt in Holzmodulbauweise, ausgerichtet für 220 Personen.

Kaserne aus Holz: Neues Zeitalter bricht in der Militärakademie an

Stahlbeton und raumhohe Glasflächen: Aus dem Speisesaal für 600 Personen gibt es einen Panoramablick ins Freie 

Erholungsphasen

Es wird Doppel- und Einzelzimmer und barrierefreie Bereiche geben. Eine vergleichbare Kaserne aus Holz wurde bereits in Feldbach errichtet. MilAk-Kommandant Karl Pronhagl spricht von einem Meilenstein, was die Attraktivität des Gebäudestils anbelangt. „Die angehenden Offiziere durchlaufen eine lange, fordernde und anspruchsvolle Ausbildung, die ein Höchstmaß körperlicher und geistiger Anstrengung erfordert. Daher ist es mir wichtig, dass in den geringen Erholungsphasen zeitgemäße Unterkünfte zur Verfügung stehen“, erklärt Tanner.

Ein zweiter Bau aus Stahlbeton und raumhohen Glasflächen auf fast 4.000 Quadratmetern beherbergt in Zukunft einen zentralen Speisesaal für über 600 Personen. Untergebracht werden darin auch Werkstätten wie eine Sattlerei, Schneiderei, Schusterei und Tischlerei.

Auf den Dächern der Gebäude werden Photovoltaikflächen im Ausmaß von fast 2.500 Quadratmetern angebracht. Weil für die Neubauten Grünflächen gerodet werden müssen, kommt es zu Ersatzpflanzungen. Im Akademiepark wird deshalb ein brachliegendes Feld von rund 8.500 Quadratmetern aufgeforstet. „Mit verschieden großen, sowie saisonal variable Baumsorten“, heißt es vonseiten der Militärakademie.

Kaserne aus Holz: Neues Zeitalter bricht in der Militärakademie an

K. Schneeberger, K. Tanner und K. Pronhagl beim Spatenstich 

Durch die Modulbauweise sollen die Neubauten bereits im Oktober 2024 bezugsfertig sein.

Sobald die Daun-Kaserne saniert ist, wird auch die Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit aus ihrem Ausweichquartier zurück an die Akademie übersiedeln.

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