"Kapitän" Pröll und eine offene Frage

Steuermann Erwin Pröll mit US-Botschafterin Alexa Wesner und Außenminister Kurz.
Promis feierten bei Prölls Schifffahrt eine feurige Sonnenwende, Stargast war US-Botschafterin Wesner.

"Schiff ahoi!" Seit 16 Jahren gehört es zur Tradition. Wenn Landeshauptmann Erwin Pröll anlässlich der Sommersonnenwende das Steuerrad der "MS Austria" in die Hand nimmt und zur Schifffahrt in die Wachau einlädt, dann lässt sich das Who’s who der Promiszene nicht zwei Mal bitten. Keiner verzichtet freiwillig auf das gesellschaftliche Event-Highlight des Jahres in NÖ. Was heuer besonders auffällt: Wo Pröll auftaucht, sind auch wichtige Größen nicht weit.

Mit Ausnahme von Hannes Kartnig, der nach seinen Fußfessel-Affären heuer passen musste, gingen Samstagabend mehr als 300 Promis aus Wirtschaft, Sport und Politik – darunter Größen wie Christoph Fälbl, Konstanze Breitebner, Marianne Mendt, Thomas Sykora, Andrea Händler, Thomas Schäfer-Elmayer und Außenminister Sebastian Kurz – mit an Bord, um auf der Donau ein feuriges Spektakel mitzuerleben. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sagte aufgrund der Vorkommnisse in Graz kurzfristig ab.

Outing

"Kapitän" Pröll und eine offene Frage
Ein Geheimnis wurde erst kurz vor der Abfahrt gelüftet. Stargast war heuer die US-Botschafterin Alexa Wesner, die sich als Ausdauersportlerin und Wachau-Liebhaberin outete: "Ich schau’, dass ich so oft wie möglich hier bin. Von Wien aus ist es ja nicht weit". Für sie hatte Pröll ein passendes Geschenk. "Wir machen aus ihr auch die Botschafterin der Wachau und schauen, dass sie nach diesem Abend nicht mehr in die USA zurück will", schilderte Pröll und schenkte Wesner einen traditionellen Wachauer Kalmuck-Janker. "Das ist der Jogging-Anzug der Wachauer", scherzte KURIER-KolumnistKarl Hohenlohe.

Ein unausgesprochenes Thema begleitete die Gäste den ganzen Abend – es waren die wiederkehrenden Spekulationen um eine Präsidentschaftskandidatur des Landeschefs im kommenden Jahr – und ob es im nächsten Jahr eine 17. Schifffahrt mit Niederösterreich-Kapitän Pröll am Steuer gibt. Denn der Landeshauptmann hat ja zur Causa Hofburg erklärt, dass seine Lebensplanung eine andere ist. Faktum ist, mehr als 300.000 junge Niederösterreicher kennen keinen anderen Landeshauptmann als Pröll. Für so manchen Anhänger ist ein Ende dieser Ära noch schwer vorstellbar.

Pröll versteht es aber besonders, politische Kontakte auf allen Ebenen zu knüpfen. Erst am Freitag trat er mit dem steirischen ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer vor die Presse. Gerade mit der Steirer-ÖVP verband Pröll nicht immer ein inniges, freundschaftliches Verhältnis. Doch das ist längst Geschichte und habe mit einer möglichen Hofburg-Kandidatur schon gar nichts zu tun, sagt sein Umfeld.

Österreichs nächster Bundespräsident wird am 8. Juli 2016 angelobt. Zu diesem Zeitpunkt ist die nächste Schifffahrt in der Wachau längst vorbei. Den Gästen des gestrigen Events war dies egal. Auf einen gelungenen Abend haben gestern auch Jazz Gitti, Skisprung-Star Thomas Diethart, Starkoch Andreas Wojta, Ex-Radprofi Bernhard Kohl ORF-Finanzchef Richard Grasl, Landesvize Wolfgang Sobotka oder Skilegende Karl Schranz angestoßen.

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