Kanalgitter-Diebe lieferten sich Verfolgungsjagd

Polizei
Duo raste mit 100 km/h durch Orte und wollte einen Streifenwagen abdrängen.

Dieser Fall könnte einmal in den Lehrbüchern der Polizei landen. Denn er zeigt, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Fahnder funktionieren kann und soll.

Aber der Reihe nach: Ein Arbeiter der Straßenmeisterei Raabs an der Thaya rief kürzlich aufgeregt bei der Polizei an, weil bei einer Kontrollfahrt das Fehlen von Kanaleinlaufgittern auf der Landesstraße zwischen Zabernreith und Eibenstein festgestellt wurde. Außerdem bemerkte der Arbeiter einen hellblauen Pkw mit tschechischen Kennzeichen, der in der Nähe der Tatorte herumkurvte.

Es dauerte nicht lange, bis das verdächtige Fahrzeug auf einer Landstraße in Richtung Grenzübergang Schaditz-Hluboka von den Ermittlern ausgemacht werden konnte. Doch der Lenker dachte nicht daran anzuhalten. Er drückte aufs Gaspedal.

Höllentempo

Mit einem Höllentempo bretterte der Flüchtige Richtung Staatsgrenze, und versuchte dabei auch noch einen Streifenwagen abzudrängen. Erst 35 Kilometer später, in Mährisch Budweis, konnte der Wagen, der mit mehr als 100 km/h durch die Ortschaften gerast war, endlich gestoppt werden.

Die beiden Insassen, ein 38-jähriger Tscheche und eine 37-jährige Frau, leisteten bei der Verhaftung durch österreichische und tschechische Beamte keinen Widerstand. Die Beute, sechs Kanalgitter, Radgewichte und ein Frontgewicht, konnten sichergestellt werden. „Wir gehen davon aus, dass die Verdächtigen das Eisen verkaufen wollten“, berichtet ein Ermittler.

Die beiden mutmaßlichen Täter wurden auf freiem Fuß angezeigt. Laut Polizei war der Lenker des Fluchtwagens betrunken. Ihn erwartet zudem noch eine Lawine an Strafmandaten wegen der begangenen Verkehrsdelikte. Fahnder der Polizeiinspektion Raabs/Thaya gehen außerdem davon aus, dass mindestens weitere 15 Diebstähle auf das Konto des Duos gehen könnten.

Kommentare