Kaiserin Maria Theresia wird zur Marchfelderin
Vor 260 Jahren erwarb Maria Theresia Schloss Hof und ließ sich mit ihrem Mann Kaiser Franz Stephan im Juli 1755 das erste Mal dort nieder. Trotz ihrer großen Entourage hatte sie eine Kleinigkeit vergessen: Das Ausfüllen des Meldezettels. Um die Richtigkeit zu gewährleisten wurde der Formalfehler nun nachgeholt. Und ihr direkter Nachfolger in siebenter Generation, Paul Georg Habsburg-Lothringen, hat den Meldezettel stellvertretend unterschrieben.
Die Übersiedlung wurde von der Gutsverwaltung Orth hingegen genauestens dokumentiert: 129 Hofbeamte, 25 Reitknechte und 100 Pferde hatte Maria Theresia im Gepäck. Aufgrund des hohen Personalstandes hat sie Schloss Hof dann bald um ein Stockwerk erweitert. "Denn sowohl zusammen mit ihrem Gemahl Franz Stephan als auch in ihrer Zeit als Witwe war ihr das Marchfeld so etwas wie eine Herzensheimat“, erklärt Werner Fasslabend, Präsident des Marchfelder Schlösservereins.
Herzlicher Empfang
„Auch heute wurde ich als Vertreter meiner Ururururururgroßmutter sehr herzlich empfangen“, bedankt sich Paul Georg Habsburg-Lothringen. „Es ist mehr als verständlich, dass sich die Kaiserin im fruchtbaren und wildreichen Marchfeld sehr wohlgefühlt hat und Schloss Hof ihrem Mann geschenkt hat, damit er sich hier von der Last des Regierens erholen kann."
„Maria Theresia hat genauso wie die Hausherren Prinz Eugen und ihr Sohn Joseph II Schloss Hof entscheidend geprägt“, erklärt Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. Mit der neuen Ausstellung soll der Teil der Geschichte wieder lebendig gemacht werden. 2017 wird der 300. Geburtstag von Maria Theresia gefeiert. "Dazu planen wir im so genannten Witwen-Appartement von Maria Theresia natürlich eine große Ausstellung“, blickt Sattlecker in die Zukunft.
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