Junger Steinmetz kreierte „Stein für den Wein"

Junger Steinmetz kreierte „Stein für den Wein"
Tobias Felzl verwandelt gewaltige Wachauer Marmorbrocken in stylische Weinflaschenhalter.

Eigentlich kreieren Tobias (25) und Jonas (20) Felzl vorwiegend Grabsteine und Denkmäler, bauen mit Naturstein und restaurieren alte Steinstrukturen.

Doch der alte Weinflaschenhalter vom Großvater im Familienkeller hat die jungen Steinmetze auf eine Idee gebracht: „Der Flaschenhalter war leider aus Holz und ist aufgrund der Nässe komplett vermodert. Da haben wir uns gedacht, den könnte man ja auch aus Stein machen.“

Gesagt, getan: Das Ergebnis ist der „WeinSteinWein“, ein Weinregal aus einem Brocken Wachauer Marmor, das sowohl Nässe als auch Frost aushält.

„Marmor ist der ideale Stein dafür, er lässt sich leicht verarbeiten. Und seine gestreifte Struktur spiegelt auch die Landschaft des Weinviertels künstlerisch wieder“, schwärmt Tobias Felzl stolz.

Die Letzten ihrer Art

Der 25-Jährige ist gelernter Steinmetz, mit seinem Bruder Jonas bildet er die dritte Generation des Steinmetzmeisterbetriebs Felzl in Wetzelsdorf in der Gemeinde Poysdorf (Bezirk Mistelbach). Derzeit macht er die Ausbildung zum Steinmetzmeister.

Junger Steinmetz kreierte „Stein für den Wein"

Landtagspräsident Karl Wilfing (li.) überzeugte sich vom „WeinSteinWein“ bereits selbst.

Felzl absolvierte eine Koch- und Kellnerlehre, bevor er sich umschulen ließ: „Steinmetz ist ein fast aussterbender Beruf. In der Berufsschule sitzen, sechs, sieben weitere Lehrlinge, mehr nicht.“ Nicht zuletzt deswegen wolle man den Familienbetrieb weiterhin erhalten.

Mit ihrem „WeinSteinWein“ tourten die Brüder bereits durch die Region und präsentierten ihren Stein bei Weinverkostungen und diversen Winzern. Natürlich passen auch alkoholfreie Getränke in den Stein, im Hause Felzl stecken aber vorwiegend regionale Weine drinnen: „Am liebsten vom Weingut Taubenschuss, ebenfalls aus Poysdorf“, gesteht Felzl.

Zwischen 300 bis 600 Euro kostet der Weinflaschenhalter, jeder Stein ist ein Unikat. Einen ganzen Tag arbeitet Felzl daran. Zuletzt besuchte Landtagspräsident Karl Wilfing den Steinmetzmeisterbetrieb – und machte gemeinsam mit dem jungen Steinmetz von dem „WeinSteinWein“ auch gleich Gebrauch.

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