Jung-Kicker wurde auf dem Platz reanimiert

„First Responder“ E. Hofbauer
21-Jähriger brach bei Spiel zusammen. Masseur und Spieler retteten ihm das Leben.

Ein Feiertag und angenehme Temperaturen: Der 1. Mai bot beste Voraussetzungen für einen beschaulichen Fußball-Nachmittag. Auch in Breitenfurt im Bezirk Mödling, wo sich am Donnerstag die ersten Zuschauer und Spieler der Kampfmannschaften für das Spiel des hiesigen SK gegen Kleinneusiedl einfanden. Doch plötzlich spielten sich dramatische Szenen auf dem Platz ab.

Es lief noch die erste Halbzeit des Vorspiels der U23-Mannschaften in der 1. Klasse Ost, als der Breitenfurter Nikola K. plötzlich zusammensackte. "Er ist mit dem Ball gelaufen, auf einmal ist er ohne Foul und ohne sonstige Fremdeinwirkung zu Boden gegangen", schildert der schockierte U23-Trainer Herbert Gönye die Situation. Offenbar hatte der Student einen Herzanfall.

Jung-Kicker wurde auf dem Platz reanimiert
Philipp Endl
Masseur Milan Stefanovic war einer der ersten beim 21-Jährigen, Philipp Endl – Spieler der Kampfmannschaft und hauptberuflich Physiotherapeut – kam wenig später hinzu. "Ich bin gerade auf den Platz gekommen, plötzlich wurde nach mir gerufen. Als ich bei Nikola angekommen bin, hatte er Schnappatmung, die setzte dann auch aus", schildert Endl. Gemeinsam mit Stefanovic begann er sofort die Reanimation.

Rettungskette

Eine schnelle und richtige Reaktion. Rot-Kreuz-Mitarbeiterin Elisabeth Hofbauer übernahm wenige Minuten später. Sie hatte als "First Responder" die Nachricht vom Notfall erhalten , eilte von ihrem nahe gelegenen Zuhause zum Sportplatz und setzte die Reanimation bis zum Eintreffen des Notarztes fort. "Die Ersthelfer haben ausgezeichnet reagiert", lobt Hofbauer das couragierte Eingreifen von Stefanovic und Endl, "die Rettungskette hat in diesem Fall nahezu perfekt funktioniert."

Nikola K. musste auf dem Fußballplatz intubiert werden, der Defibrillator kam zum Einsatz. Als der Student transportfähig war, wurde er mit dem Christophorus 9 ins Landesklinikum St. Pölten geflogen. Dort musste er vorübergehend in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden.

Das U23-Spiel wurde nach dem Notfall abgebrochen, auch die Begegnung der Kampfmannschaften wurde abgesagt. "An Fußball wollte ohnehin keiner mehr denken", meint Trainer Gönye, "die Spieler standen unter Schock. Aber wir sind zuversichtlich, dass es ihm bald besser geht."

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