Jagdhütte abgefackelt: Sohn als Brandstifter angeklagt
Die Sache hatte von Anfang an einen merkwürdigen Beigeschmack. Nach dem Brand einer Jagdhütte vergangenen Juni in Ternitz im Bezirk Neunkirchen, nahmen Brandermittler des nö. Landeskriminalamtes den 27-jährigen Sohn der Besitzer als Tatverdächtigen fest. Thomas G. soll im schwer alkoholisierten Zustand randaliert und die stattliche Hütte abgefackelt haben. Am Mittwoch wurde dem Buschauffeur am Landesgericht Wiener Neustadt der Prozess gemacht. Nicht nur wegen der vermeintlichen Brandstiftung, sondern auch wegen mehrmaliger Misshandlung seiner früheren Lebensgefährtin, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.
Dass Thomas G. im Rausch ausrastet, darüber ließ er selbst keine Zweifel aufkommen. Nach der Untersuchungshaft habe er sich jedoch einer Therapie unterzogen, seither sei die Situation wesentlich besser. Was in besagter Nacht in der Jagdhütte geschah, daran kann sich der 27-Jährige nur schemenhaft erinnern. Seine Mutter hatte ihn gegen 4 Uhr Früh nach einem feuchtfröhlichen Fest zur Hütte gebracht. "Ich wollte sicher nur einheizen oder bin mit der Zigarette eingeschlafen. Absichtlich habe ich sicher kein Feuer gelegt", erklärte der Angeklagte vor Gericht.
Dass die Spürhunde an vier verschiedenen Stellen in der Hütte Brandbeschleuniger feststellten, könnte sich auch durch die gelagerten Benzinkanister, Öl oder den Rasenmäher erklären, meinte der Verteidiger.
Was die Misshandlungen der Ex-Lebensgefährtin anbelangt, führt der 27-Jährige die Vorwürfe auf den tobenden Obsorgestreit um den gemeinsamen Sohn zurück. "Wir haben viel gestritten, aber ich habe sie nicht geschlagen". Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
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