Immobilien am Prüfstand: Was soll die Stadt wofür behalten?

Der Heiligenkreuzerhof ist eines der ältesten Gebäude in Baden.
Neue Kompetenzstelle der Stadt Baden erfasst Bestand und Potenzial der Liegenschaften. Verkäufe sind durchaus möglich.

Der Heiligenkreuzerhof am Brusattiplatz ist eines der ältesten Häuser Badens, die frühesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert. Seit fast 200 gehört es der Stadt. Doch außer für die Hauervinothek im Erdgeschoß wird das historische Gebäude lediglich als Lager genutzt. Mehr wäre angesichts eines nicht ganz zeitgemäßen Zustandes der Räumlichkeiten auch kaum möglich.

Ein prominentes Beispiel für die städtischen Immobilien – und die damit zusammenhängenden Probleme. Doch nur eines. Denn die Gemeinde ist im Besitz vieler Liegenschaften. Das reicht von kleinen Parzellen in Weingärten bis zur großen Veranstaltungshalle. Da stellt sich die Frage: Braucht man das alles? Und wofür?

Genau das soll nun mit einer neuen Immobilienstrategie geklärt werden. Alle Liegenschaften, die bisher von unterschiedlichen Abteilungen betreut wurden, werden in einer zentralen Kompetenzstelle bei den Stadtimmobilien Baden zusammengeführt.

In welchem Zustand sind die Immobilien?

Damit soll zuerst einmal geklärt werden, „was die Stadt hat, in welchem Zustand die Immobilien sind und was wir damit machen wollen und können“, erklärt Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP). Um gleich klarzustellen: „Wir können uns auch vorstellen, manches zu verkaufen.“

Gemeinderätin Petra Haslinger, Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtimmobilien Baden, betont: „Durch ein professionelles Immobilien-Monitoring können wir nun dazu beitragen, die Werte des städtischen Eigentums zu sichern, Entwicklungspotenziale zu heben und Badens Infrastruktur zukunftsfit zu machen. Darüber hinaus unterstützten die Stadtimmobilien die Stadt auch bei Entscheidungen über den Ankauf- bzw. die Veräußerung von Immobilien.“

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Stsadtbaudirektor Michael Madreiter, Herwig Troyer (Geschäftsführer Stadtimmobilien Baden), Petra Haslinger (Aufsichtsratsvorsitzende Stadtimmobilien Baden), Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli, Vizebürgermeister Jowi Trenner und Gemeinderat Ali Aram.

Mittel frei machen

Betont wird aber, dass die rund 700 Wohnungen der Stadt nicht zur Debatte stehen. „Wir verkaufen sicher nicht die Gemeindewohnungen“, so Jeitler-Cincelli. Sanierung und Zurverfügungstellung leistbarer Wohnungen sei weiter ein Anliegen, betont auch Gemeinderat Ali Aram (SPÖ).

Das „Familiensilber“ komme nicht auf den Markt, sagt auch Vizebürgermeister Jowi Trenner von „Wir Badener“. Das gelte nicht nur für die Gemeindewohnungen, sondern auch für prägende Gebäude, wie etwa den Elisenhof. Das Haus stehe zwar schon länger leer und man könne sich aktuell eine Revitalisierung und Sanierung kaum leisten, aber ein Verkauf ist ausgeschlossen. Gleiches gelte für den Heiligenkreuzerhof.

Lösungen für Schulen gesucht

Sobald man einen Überblick über alle im Eigentum der Stadtgemeinde befindlichen Objekte habe, können die „Potenziale der einzelnen Liegenschaften für die Erfüllung künftiger Aufgaben ermittelt werden“, so Herwig Troyer, Geschäftsführer der Stadtimmobilien.

Durch allfällige Verkäufe frei werdende Mittel sollen in wichtige Vorhaben investiert werden. Einiges kommt da etwa beim Thema Bildung auf die Stadt zu. Sowohl für die Volksschule Uetzgasse als auch für die Neue Mittelschule Pelzgasse müssen angesichts der derzeit nicht passenden Raumsituationen Lösungen gefunden werden.

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